Das Wichtigste auf einen Blick:
Der Ausschuss für Umwelt, Klima und Verbraucherschutz (AUKV) hat in seiner heutigen (25.02.) Sitzung den Bau und Baubeginn des Umbaus der Verrohrung Am Wünnesberg / Spielkampshof beschlossen. Die Maßnahme liegt in einem Waldgebiet im Essener Stadtteil Haarzopf an der Grenze zum Stadtteil Margarethenhöhe, durch das der Kesselbach fließt. Die Straße Spielkampshof quert in dem betroffenen Abschnitt den Kesselbach, der derzeit im Überfahrtsbereich mit einem Betonrohr kanalisiert wird. Im weiteren Wegeverlauf nordwestlich der Verrohrung verbindet eine Treppenanlage das Bachtal mit dem Wünnesberg.
Der Umbau der Verrohrung Am Wünnesberg / Spielkampshof ist eine im Landschaftsplan der Stadt Essen eingetragene Ausgleichsmaßnahme. Ziel ist der naturnahe Umbau des letzten noch naturfernen Abschnittes des Kesselbaches, um eine ökologische Durchgängigkeit des Gewässers für Kleinlebewesen und Mikroorganismen herzustellen. Hierdurch wird das Konzept zur naturnahen Entwicklung des Kesselbachs vollständig umgesetzt.
Vorgehen
Der vorhandene, enge Betondurchlass unter der Straße Spielkampshof wird durch ein deutlich größeres, sogenanntes Maulprofil aus Wellstahl ersetzt. Durch die Oberflächenstruktur des Wellstahls wird sich innerhalb kurzer Zeit nach dem Einbau Substrat ansammeln, sodass eine naturnahe Bachsohle entsteht. Das Maulprofil soll in einem leicht abgeänderten Winkel auf möglichst kurzer Strecke unter der Straße verlaufen. Der angepasste Winkel ergibt sich aus der geplanten Aufweitung des Gewässerprofils oberhalb des Durchlasses auf rund zehn Meter Länge. Hierzu wird das Gelände rechtsseitig des Baches genutzt. Auf diese Weise soll die linksseitige Situation der angrenzenden Grundstücke mit der dort vorhandenen Ufermauer und Einleitung entschärft werden. Auch die Zuleitung der Kleinkläranlage des Anliegers am Spielkampshof soll umgestaltet und weitgehend naturnah an das Bachbett angeschlossen werden. Unterhalb des Durchlasses wird das im aktuellen Zustand geradlinige und mit Beton verbaute, naturferne Gewässer aufgeweitet. Genutzt wird hierfür das flache Gelände linksseitig des Bachlaufes. Die Betonschalen werden dabei entfernt. Stattdessen wird ein geschwungener Bachlauf mit Steinschüttungen, Totholz, einer Ersatzaue und beidseitigen Gewässerböschungen angelegt und eine Gewässerstrecke mit erhöhtem Gefälle hergestellt. Die Aufweitung des Gewässerprofils führt zu einer hydraulischen Entlastung des Gewässerabschnitts bei starken Regenereignissen. Somit stellt der naturnahe Umbau des Kesselbaches auch eine Maßnahme zur Klimaanpassung dar, indem Hochwasserereignissen mit Hilfe der Ersatzaue und der Gewässerböschung vorgebeugt wird.
Rodung von 14 Bäumen und eines Strauches erforderlich
Der im Bereich der Baumaßnahme vorhandene Gehölzbestand wird bestmöglich geschützt und erhalten. Dennoch ist die Rodung von 14 Bäumen und eines Strauches erforderlich. Die Rodungsarbeiten werden durch die Neupflanzung von 90 Gehölzen kompensiert. Durch die Gehölzneupflanzungen und den naturnahen Umbau des Bachabschnittes wird insgesamt eine deutliche und langfristige ökologische Aufwertung erreicht.
Weitere gewässerökologische Maßnahme wird von den Stadtwerke Essen durchgeführt
Parallel zu der Umbaumaßnahme an der Verrohrung und der Straßenquerung wird im Auftrag der Stadtwerke Essen AG (SWE) eine weitere gewässerökologische Maßnahme durchgeführt. Unterhalb der geplanten Sohlgleite mündet linksseitig ein Regenwasserkanal der SWE in den Kesselbach. Diese Einleitung soll um ca. 3,5 Meter zurückgebaut, das Bestandsrohr durch ein Rohr mit Auslaufgitter ersetzt und der Einmündungsbereich auf einer Gewässerstrecke von etwa zehn Metern linksseitig aufgeweitet werden. Durch diese Maßnahme soll die Belastung des Kesselbaches durch die hohe Fließgeschwindigkeit des eingeleiteten Niederschlagswassers aus dem Kanal reduziert werden. In diesem Bereich sind, zusätzlich zur Steinschüttung, Störsteine geplant. Das gegenüberliegende Ufer soll mit Stein- und Röhrichtwalzen geschützt werden. Um die Belastung für die Anwohnenden an der Straße Spielkampshof sowie die Beeinträchtigungen durch Wegesperrungen möglichst gering zu halten, wurden beide Maßnahmen so koordiniert, dass sie in einem Bauzeitraum stattfinden und von einem Auftragnehmer durchgeführt werden.
Die Bauphase wird voraussichtlich sechs Monate dauern. Die Umsetzung wird für Herbst 2025 angestrebt. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 487.000 Euro.
Weitere Informationen finden Interessierte in der Vorlage 1832/2024/6.
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