Luftqualität 2024 in Essen: Grenzwerte an allen Messstellen eingehalten

14.08.2025

Die Belastungen durch Stickstoffdioxid (NO2) lagen nach Auswertung der Messungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (LANUK) im vergangenen Jahr an allen Messstellen in Essen unterhalb des EU-Grenzwertes von 40 µg/m³. Die Messstelle an der Autobahn (A) 40, in Höhe der Kruppstraße 117, lieferte ein Jahresmittel von 39 µg/m³ - im Jahr davor war an dieser Stelle mit 41 µg/m³ noch eine Grenzwertüberschreitung aufgetreten.

"Es stimmt positiv, dass es gelungen ist, gemeinsam mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem LANUK wirksame Maßnahmen zu entwickeln, um die Luftschadstoffbelastung im Stadtgebiet zu senken. Speziell an der A40 wäre dies nicht ohne die Zusammenarbeit mit der Autobahn GmbH möglich gewesen", betont Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport.

An den übrigen Messstellen in Essen wurden im Jahr 2024 NO2-Jahresmittelwerte zwischen 18 μg/m³ an der Hintergrundmessstelle Essen-Vogelheim und 34 μg/m³ an der verkehrsnahen Messstelle Altenessener Straße gemessen. Gegenüber dem Vorjahr stagnierten oder sanken die NO2-Konzentrationen an allen zwölf Messtellen.

Auch die Feinstaubbelastung (PM10 und PM2,5) lag nach Auswertungen des LANUK wie in den Vorjahren sicher unterhalb der Grenzwerte von 40 µg/m³ für PM10 und 25 µg/m³ für PM2,5 im Jahresmittel. Auch die erlaubte Anzahl von 35 Überschreitungen des PM10-Tagesmittelwertes (50 µg/m³) wurde selbst an der höchst belasteten Messstelle Gladbecker mit vier Überschreitungstagen bei Weitem nicht ausgeschöpft. Im Vergleich zum Vorjahr zeigten die Feinstaubkonzentrationen über alle Probenahmestellen hinweg keinen klaren Trend.

Der gesamte Jahresbericht und die Jahreskenngrößen können online beim LANUK eingesehen werden (siehe grauer Kasten).

Europäische Luftqualitätsrichtlinien als Herausforderung

Obwohl sich die Luftqualität in Europa den letzten zwei Jahrzehnten wesentlich verbessert hat, bewertet die europäische Umweltagentur Luftverschmutzung als das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko für die europäische Bevölkerung. Deshalb ist im Dezember 2024 eine überarbeitete Luftqualitätsrichtlinie, welche die in der Europäischen Union geltenden Luftqualitätsgrenzwerte ab dem Jahr 2030 näher an die WHO-Normen heranführt, in Kraft getreten.

Ab dem Jahr 2030 müssen diese neuen und deutlich strengeren Luftqualitätsgrenzwerte auch an den Messstationen in Essen eingehalten werden. So halbiert sich beispielsweise der Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO₂) von 40 µg/m³ auf 20 µg/m³. Mit Blick auf die aktuellen Messwerte schätzt Sonja Eisenmann, Fachbereichsleiterin des Umweltamtes der Stadt Essen, die neuen Grenzwerte als Herausforderung für Essen ein. Gleichzeitig betont sie: "Die Luftschadstoffbelastung in der Atemluft zu senken, bedeutet eine wichtige Verbesserung für die Gesundheit unserer Bürger*innen, insbesondere an den hochbelasteten Hauptverkehrsstraßen."

Wie Stickstoffdioxid (NO₂) entsteht

Stickstoffdioxid (NO₂) entsteht hauptsächlich bei Verbrennungsprozessen, insbesondere bei hohen Temperaturen. Die wichtigsten Quellen in Städten sind:

  • Verkehr: Der größte Anteil von Stickstoffdioxid in städtischen Gebieten stammt von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, insbesondere Dieselfahrzeugen. Bei der Verbrennung von Kraftstoff in Motoren wird Stickstoffoxid (NO) freigesetzt, das sich in der Atmosphäre mit Sauerstoff zu Stickstoffdioxid verbindet.
  • Industrielle Prozesse: Fabriken und industrielle Anlagen, die fossile Brennstoffe verbrennen, setzen ebenfalls Stickstoffoxide (NOₓ) frei, zu denen auch Stickstoffdioxid gehört.
  • Heizung und Energieerzeugung: Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas in Heizsystemen und Kraftwerken kann ebenfalls Stickstoffdioxid emittieren.
  • Baustellen und Maschinen: Baumaschinen und andere Geräte, die mit Verbrennungsmotoren betrieben werden, tragen ebenfalls zur Emission von Stickstoffdioxid bei.

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