Die neue grüne Mitte Stoppenbergs – Aktuelle Planung für den Barbarossaplatz vorgestellt

02.09.2025

Das Wichtigste auf einen Blick:

Aufwertung zum grünen Begegnungsort: Der stark versiegelte Barbarossaplatz wird zu einer "grünen Mitte" mit Bürgerforum, Barbarossagarten und Promenade umgestaltet – mehr Aufenthaltsqualität, Begrünung und ökologische Funktionen.

Neue Struktur und Verkehrskonzept: Einrichtung einer barrierefreien Haltestelle, bessere Fuß- und Radwege, Kappung der bisherigen Durchfahrt zur Entlastung und mehr Sicherheit; motorisierter Individualverkehr wird eingeschränkt.

Weniger Parkplätze, aber Förderung nachhaltiger Mobilität: Zwar entfallen 88 Parkplätze, doch ausreichend Parkraum bleibt im Quartier vorhanden. Dafür entstehen neue Fahrradstellplätze und bessere Anbindungen für Bus, Rad und Fußverkehr.

Der Rat der Stadt Essen hat im Rahmen des Integrierten Entwicklungskonzepts für den Stadtbezirk VI/Zollverein bereits 2020 die Weichen für eine Aufwertung des Barbarossaplatzes in Stoppenberg gestellt. Ziel ist es, den Platz in seiner zentralen Lage als lebendigen Treffpunkt und Ort der Begegnung zu entwickeln, die Aufenthaltsqualität zu steigern und ökologische Aspekte stärker zu berücksichtigen. 2024 wurde dazu ein Realisierungswettbewerb ausgelobt. Der Siegerentwurf "Die neue grüne Mitte Stoppenbergs" stammt vom Büro GREENBOX Landschaftsarchitekten aus Köln und soll gemeinsam mit der BPR Ingenieure GmbH & Co. KG aus Essen umgesetzt werden. Heute (02.09.) nahm der Ausschuss für Umwelt, Klima und Verbraucherschutz die aktuelle Planung zur Kenntnis.

Ausgangssituation: ein stark versiegelter Platz

Der Barbarossaplatz ist der einzige bedeutende Stadtplatz in Stoppenberg. Derzeit präsentiert er sich jedoch weitgehend versiegelt: Auf rund 12.400 Quadratmetern dominieren Asphaltflächen, die überwiegend als Parkplatz genutzt werden. Grünflächen, Aufenthaltsmöglichkeiten oder Stadtmöbel wie Bänke sind kaum vorhanden. Lediglich an der westlichen und östlichen Platzkante sorgen einige Baumreihen für Begrünung. Insgesamt wird der Platz seinen städtebaulichen und sozialen Funktionen bislang nur eingeschränkt gerecht. Das soll die Neugestaltung jetzt ändern.

Neue Bereiche: Haltestellen, Bürgerforum, Barbarossagarten und Promenade

Mit der Aufteilung in verschiedene Bereiche soll dem bislang tristen Platz neues Leben eingehaucht werden:

  • Haltestelle: Im nördlichen Bereich soll eine barrierefreie Haltestelle für die Buslinien 140, 160/161, 183 sowie den Nachtexpress (NE)2 eingerichtet werden. Eine Bedarfsampel erleichtert den Übergang zum Platz.
  • Bürgerforum: Dieser Bereich soll zukünftig als zentraler Treffpunkt im Quartier dienen und Raum für Begegnung und Aufenthalt bieten. Das vor Ort ansässige Kiosk bleibt erhalten und soll eine zentrale Rolle einnehmen. Zudem ist Platz für bis zu acht Marktstände vorgesehen. Im Zusammenspiel mit der Grünfläche des Barbarossagartens bietet er genug Platz für Feste.
  • Barbarossagarten: Der neu entstehende Grünflächen- und Parkbereich bietet laut Planung eine nutzungsoffene Rasenfläche und punktuelle Spiel- und Sitzangebote. Durch die Kombination von Bepflanzung und Freiflächen erhält der Platz eine deutliche ökologische und funktionale Aufwertung.
  • Promenade: Entlang der Thomaskirche soll eine 10 Meter breite Promenade für Fuß- und Radverkehr sowie den Busverkehr entstehen. Auch Anlieferungen, beispielsweise an Markttagen, wären möglich. Für den regulären motorisierten Individualverkehr bleibt die Promenade jedoch gesperrt. Der Fußgängerbereich soll durch eine klar erkennbare Pflasterung klar abgegrenzt werden. Eine zusätzliche Baumreihe schafft Schatten, Aufenthaltsqualität und Platz für Sitzmöbel. Zur Thomaskirche hin ist ein Grünstreifen vorgesehen.

Ein taktiles Leitsystem zur Förderung der Barrierefreiheit soll alle Teilbereiche miteinander verbinden. Zusätzlich sollen im gesamten Areal Fahrradstellplätze eingerichtet werden.

Verkehrsführung: Kappung der Durchfahrt zwischen Schwanhildenstraße und Hallostraße

Durch die neue Promenade würde künftig die direkte Durchfahrt für den allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr zwischen Schwanhildenstraße und Hallostraße entfallen. Auch die Verbindung über die Straße "Barbarossaplatz West" soll laut Planung aufgehoben werden und in einem Wendehammer enden. So hätten Anlieger*innen sowie Kund*innen des Supermarktes auf der westlichen Seite trotzdem noch Zufahrt über die Schwanenschildstraße.

Durch die Änderungen entfällt eine bekannte, durch die bisherige Zufahrt entstandene, Unfallhäufungsstelle an der Hallostraße. Wie sehr sich die Umstellung auf die Hauptverkehrsstraßen (Gelsenkirchener Straße und Ernestinenstraße) auswirkt, wird derzeit vom Amt für Straßen und Verkehr geprüft. Auch mögliche Anpassungen weiterer Verkehrswege zur Entlastung werden untersucht.

Parkmöglichkeiten

Durch die Neugestaltung würden insgesamt 88 Parkplätze auf und in der direkten Umgebung des Platzes entfallen. Langfristige Untersuchungen zeigen jedoch, dass auch künftig ausreichend Parkraum im Quartier zur Verfügung steht, wenn auch nicht mehr direkt auf der Platzfläche.

Entscheidung im Ausschuss für Verkehr und Mobilität

Mit der Umsetzung der Planung soll am Barbarossaplatz ein Ort entstehen, der die Menschen in den Mittelpunkt stellt und ökologische Funktionen stärkt. Der zentrale Platz in Stoppenberg trägt so nicht nur zur Aufwertung des Stadtteils, sondern auch zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Essen bei.

Am Donnerstag, 11. September, beschließt der Ausschuss für Verkehr und Mobilität, vorbehaltlich der Beschlussfassung der Bezirksvertretung VI, die Planung.

Kosten und Finanzierung

Die Baukosten der Umgestaltung werden derzeit mit rund 6,2 Millionen Euro veranschlagt. Zur Finanzierung sollen Mittel aus dem Bund-Länder-Programm "Sozialer Zusammenhalt" der Städtebauförderung beantragt werden. Der Antrag kann jedoch erst nach Verabschiedung der Planung gestellt werden.

Weitere Details und Informationen entnehmen Interessierte der Vorlage 0918/2025/6 .

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