Der Rat der Stadt Essen hat entschieden: In der Alten Synagoge als Haus jüdischer Kultur dürfen künftig keine Veranstaltungen mehr stattfinden, die von einer politischen Partei organsiert, finanziert oder maßgeblich beeinflusst werden oder deren Hauptziel es ist, politische Inhalte und Positionen einer bestimmten politischen Partei zu fördern oder zu verbreiten. Davon ausgenommen sind mit der Verwaltung der Alten Synagoge vereinbarte Führungen oder Workshops für politische Parteien und deren Jugendorganisationen, die im Rahmen des regulären Bildungsprogramms der Alten Synagoge stattfinden können.
Die Entscheidung unterstreicht die besondere Bedeutung der Alten Synagoge. Sie ist ein zentraler Erinnerungsort an die Zerstörungen der Pogromnacht am 9. November 1938, ein Museum, eine Gedenkstätte, ein Bildungs- und Begegnungsort sowie ein Archiv. Mit ihren Programmen erreicht die Alte Synagoge nicht nur die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Essen, sondern auch ein internationales Publikum.
Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen soll die Alte Synagoge ein weltanschaulich und politisch neutraler Raum bleiben. Ihr Auftrag besteht darin, jüdische Geschichte, Kultur und Gegenwart zu vermitteln und für diese Themen zu sensibilisieren. Parteipolitische Veranstaltungen könnten diesen Auftrag gefährden und Menschen von der Arbeit der Einrichtung entfremden.
Mit der nun beschlossenen Regelung wird sichergestellt, dass die Alte Synagoge weiterhin allen offensteht – als Ort des Gedenkens, des Lernens und der Begegnung.
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