Newsletter Partnerstädte

Neues Informationsangebot: Newsletter über Essens Partnerstädte

Anfang Juni erschien der erste Newsletter über die sieben Partnerstädte Essens. Darin werden den Bürgerinnen und Bürgern aktuelle Themen aus Tampere, Tel Aviv-Yafo, Grenoble, Changzhou, Nischni Nowgorod, Sunderland und Zabrze näher gebracht. Zum Nachlesen gibt es die Artikel auch noch einmal auf dieser Seite. Der komplette Newsletter steht zudem in der Infobox zum Download bereit.

Grenoble

Biennale des villes en transition

In Grenoble fand vergangenen Monat die Biennale des villes en transition, die Biennale der Städte im Wandel statt. Oberbürgermeister Thomas Kufen konnte aufgrund der Pandemie nicht persönlich in unsere französische Partnerstadt reisen und schickte daher eine Videobotschaft zur Eröffnungsfeier, in der er betonte, dass beide Städte bestrebt sind, den grünen Wandel weiter vorantreiben und clevere Lösungen zu finden.

Für einen Workshop wurden junge Erwachsene aus Grenobles Partnerstädten Suzhou (China), Sfax (Tunesien), Ouagadougou (Burkina Faso), Essen sowie Grenoble selber eingeladen, sich an einem Online-Projekt zu beteiligen. So haben sich die Teilnehmer*innen aus den fünf Städten gemeinsam über den Klimawandel und die damit verbundenen Herausforderungen ausgetauscht, die in allen Städten ähnlich sind. Insgesamt drei Monate arbeiteten sie dazu zusammen und erstellten unter anderem ein Video.

Der Vergleich der Herausforderungen der einzelnen Städte, die der Klimawandel mit sich bringt, die Erstellung von Filmen, Debatten über Lösungsansätze, die man sich für urbane Übergänge vorstellt - diese Ergebnisse wurden in dem vom Ministerium für Europa und Auswärtige Angelegenheiten mitfinanzierten Projekt präsentiert. Auch der Kulturdezernent der Stadt Essen, Muchtar Al Ghusain, wandte sich in einer Videobotschaft an die jungen Erwachsenen: „Ich bin sicher, dass Sie sehr aufregende Monate der Zusammenarbeit verbracht haben und Projekte ins Leben gerufen haben, um den Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte entgegenzutreten. Wir arbeiten alle zusammen, um unsere Welt zu retten, unsere Industrien umzugestalten und die Umweltverschmutzung zu stoppen.“

Im kommenden Jahr werden die jungen Erwachsenen dann zur Biennale in Präsenz nach Grenoble eingeladen. Dann wird Grenoble den Titel der Grünen Hauptstadt Europas 2022 tragen.

Unter dem folgenden Link können Sie die Präsentation der Ergebnisse noch einmal anschauen:

https://t1p.de/9mp8

Zabrze

Zentrum für soziale Dienste in ehemaliger Gasanlage

Im Stadtteil Zandka unserer polnischen Partnerstadt wurde ein neues Zentrum für soziale Dienste in einer ehemaligen Gasanlage errichtet. Das Gaswerk wurde im Jahre 1868 gegründet und war eines der ältesten in Schlesien. Dort wurde einst aus der Kohle der örtlichen Bergwerke Gas erzeugt. Die Gasanlage wurde vor fast 50 Jahren stillgelegt, und das Gebäude sollte ursprünglich abgerissen werden. Nach einer umfassenden Renovierung, die zu einem großen Teil aus EU-Subventionen finanziert wurde, konnte nun das Zentrum für soziale Dienstleistungen eröffnet werden. Der industrielle Charakter des Gebäudes wurde erhalten, auch dank der Erhaltung der Struktur des alten Krans.

Das Gemeindezentrum schafft Angebote für Menschen aller Altersklassen. „Das alte Gaswerk wird nun als Treffpunkt dienen“, berichtet Stadtpräsidentin Małgorzata Mańka-Szulik. „Ich freue mich, dass dank der Aktivitäten der Stadt ein weiteres historisches Denkmal gerettet wurde und das Zentrum von Zabrze eine weitere attraktive Einrichtung gewonnen hat.“ Ziel des Projekts war es, einen Ort zu schaffen, der sozialer Ausgrenzung entgegenwirkt und die Bewohner des Stadtteils Zandka zusammenbringt. Für Senioren wurde ein kleiner Fitnessraum mit Trainingsgeräten eingerichtet, und es wurde ein Aufzug eingebaut. Behindertengerechte Rampen wurden im Eingangsbereich geschaffen, und die Toiletten wurden angepasst. Das Unterstützungsangebot umfasst unter anderem einen Integrationsklub, ein lokales Aktivitätsprogramm sowie eine Rechtsberatungsstelle.

„Einen solchen Ort gab es bisher in Zabrze nicht. Ziel ist die Integration der Bewohner, die sich über ihre Erfahrungen austauschen können. Senioren brauchen junge Menschen und umgekehrt. Ich denke, dass diese Einrichtung allen gut dienen wird“, fügte Danuta Dymek, Direktorin des Zentrums für Familienfürsorge in Zabrze, hinzu.

Changzhou

Changzhou im Blumenmeer

Blumenfreunde aufgepasst! Changzhou war in diesem Jahr Austragungsort der chinesischen Blumenmesse, die sich zum 17. Mal jährte. Dieses Jahr war das Thema der Ausstellung „Azaleen“ und so begrüßte Changzhou vom 16. April bis zum 16. Mai mit dieser Blume der Gattung Rhododendron das wärmere Wetter. Die Großveranstaltung in Changzhou wurde von mehr als 50 Kommunen in 15 Provinzen des Landes mitorganisiert – auch deutsche Gartenbauunternehmen waren an der Umsetzung der Ausstellung beteiligt. Mit dieser gemeinsamen Organisation gelang es, ein zehn Kilometer langes Blumenmeer auf dem Landschaftsgürtel um den Kanal in Changzhou entstehen zu lassen und mehr als 250.000 Azaleentöpfe im Bezirk Tianning der Stadt aufzustellen. Ein groß angelegter Garten mit zwei Hektar bildete den Schwerpunkt der Ausstellung. In diesem wurden in vier Bereichen die Geschichte und der hohe künstlerische Standard Changzhous sowie die einzigartige Kultur anderer Städte mit Azaleenanbaugebieten thematisiert. Zudem wurden Städte präsentiert, die bedeutende Momente der Kommunistischen Partei Chinas erlebt haben. Ebenso wurde auf die zeitlose Anziehungskraft der Wasserstädte in Jiangan Bezug genommen. Rahmenprogramme wie musikalische und kulturelle Darbietungen sorgen zusätzlich zu dem Blumenmeer für Unterhaltung. Viele der Blumen sind darüber hinaus zum Bleiben angelegt und die Azaleen-Ausstellung zum dauerhaften Staunen angedacht. Man kann sich in Changzhou also noch lange Zeit an den blühenden Flächen erfreuen.

Nischni Nowgorod

Jugendforum Deutsch-Russischer Städtepartnerschaften

Vom 28. bis 30. Juni 2021 treffen sich Vertreter*innen deutsch-russischer Städtepartnerschaften hybrid im russischen Kaluga und im Livestream online zur Städtepartnerkonferenz unter Corona-Bedingungen. Gerade in Zeiten, in denen es auf der politischen Ebene schwierig zu sein scheint, ist es wichtig, den gemeinsamen Dialog weiter auszubauen. Dazu passt das Motto „Kommunale und Regionale Verbindungen stärken – Horizonte erweitern“. Die nächste Deutsch-Russische Städtepartnerschaftskonferenz findet übrigens auf Einladung von Oberbürger Thomas Kufen im Frühsommer 2023 in Essen statt.

Vorgeschaltet treffen sich Jugendliche zum IV. Jugendforum der Deutsch-Russischen Städtepartnerschaften in Moskau und Kaluga sowie digital. In gemischten Teams und Themenworkshops tauschen sich auch junge Erwachsene aus Nischni Nowgorod und Essen aus. Das diesjährige Thema lautet unter den Pandemieerfahrungen „Digitalisierung als Chance der Zusammenarbeit“.

Die Idee für den gemeinsamen Beitrag aus Essen und Nischni Nowgorod ist in einem Seminar der künftigen Journalist*innen an der Linguistischen Dobrolyubov-Universitität in Nischni Nowgorod entstanden. Die Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung in Essen hat das Projekt dann auf die Beine gestellt. Die Jugendlichen gehen mit offenen Augen durch die Stadt und verknüpfen ihre Eindrücke mit den Informationen durch die digitalen Medien und Netzwerke. Straßenkünstler*innen bleiben meist unbekannt, aber auf Instagram finden sie ihre Follower, schildert Denis Pritkow, Student der Journalistik im 3. Studienjahr mit Deutsch als zweiter Fremdsprache und glücklicher Gewinner des Tickets nach Kaluga zum Jugendforum der deutsch-russischen Städtepartnerschaft.

Polina Lysenko und Aljona Morjonova, Denis‘ Kommilitoninnen, sehen Nischni Nowgorod als Hauptstadt der Street Art, weil es neben den Graffitis viele öffentliche Veranstaltungen gibt, die von Künstler*innen aus dem In- und Ausland gern besucht werden. Für Polina ist dabei die offene Unterstützung aus dem Nischni Nowgoroder Kreml ein entscheidender Erfolgsfaktor. Nicht überall in Russland sei man so tolerant gegenüber der Straßenmalerei.

Für Frida Kaußen und Sven Troyovski, die ein freiwilliges soziales Jahr in Nischni Nowgorod verbrachten, war das Thema spannend. Auch in Essen gebe es beeindruckende bunte Fassaden. Zusammen wollen die Jugendlichen eine Plattform aufbauen, um die Street-Art und deren Künstler*innen in unseren Partnerstädten bekannt zu machen. Idealerweise entsteht eine Diskussionsplattform mit regem Austausch. Die 2.750 km Entfernung zwischen unseren Partnerstädten ließen sich so mit einem Klick überwinden, ganz im Sinne der Organisatoren des Deutsch-Russischen Forums.

Sunderland

Sunderland auf Platz 2 für Unternehmensgründung

Die Online-Plattform StartupsGeek.com hat verschiedene Daten ausgewertet, um herauszufinden, welche Stadt im Vereinigten Königreich sich am besten für eine Unternehmensgründung eignet. So hat sie ermittelt, dass Sunderland noch vor London den zweiten Platz belegt. Laut der Recherche, bei der 40 Städte im ganzen Land untersucht wurden, bietet unsere nordostenglische Partnerstadt die bezahlbarsten Büroräume für Start-up-Unternehmen. Sie entsprechen etwa nur einem Viertel der Londoner Preise. Auch Faktoren wie Gehälter, die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei Start-ups und die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit wurden mit einbezogen. Platz 1 belegte übrigens Canterbury im Südosten des Landes. Sunderlands Stadtoberhaupt Graeme Miller kommentiert: „Das unterstützende Umfeld, das wir nicht nur als Stadtverwaltung durch unser Business Investment Team schaffen, sondern als breitere Geschäftsgemeinschaft durch Zusammenarbeit und Unterstützung, gibt Start-ups hier eine starke Erfolgsbilanz. Das ist etwas, auf das ich unglaublich stolz bin.“ Die Corona-Pandemie scheint in Großbritannien dazu beizutragen, dass immer mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen. Laut einer Studie dachte ein Fünftel während des Lockdowns darüber nach, ein Unternehmen zu gründen oder einen Nebenjob anzunehmen.

Sunderland war erst kürzlich zu Großbritanniens Smart City 2020 ernannt worden. Der Smart City Award zeichnet Städte aus, die digitale Transformation für allgemeinen Nutzen zur Priorität machen. Nicht zuletzt diese beiden Erfolge stellen Sunderlands digitale Entwicklung der letzten Jahre unter Beweis.

Tampere

Schneller unterwegs mit der Straßenbahn

Große Neuigkeiten aus unserer finnischen Partnerstadt Tampere! Schon bald wird eine Straßenbahn im regulären Betrieb das Busliniennetz Tamperes ergänzen. 2017 entschied die Stadt, mit dem ersten Abschnitt der Entwicklung und dem Bau der Straßenbahn zu beginnen und vor einiger Zeit ist dieser - früher als geplant - fertig gestellt worden. Im Mai startet der offene Testverkehr und so kann gehofft werden, dass der reguläre Betrieb der Trambahn schon im August anlaufen kann. Die Straßenbahn wird dann alle 7,5 Minuten zur Tageszeit verkehren, in der Innenstadt sogar mit einer Taktung von 3 bis 4 Minuten. Zudem erreicht sie eine Spitzengeschwindigkeit von 70 km/Stunde.

Der Bau des zweiten Teils des Straßenbahnnetzwerks ist schon in Gang und soll 2024 fertig gestellt werden. Dann durchzieht das Straßenbahnnetz mit einer Strecke von 23 Kilometern die Stadt. Zentrale Ziele des Straßenbahnbaus sind unter anderem, das alltägliche Leben der Einwohner*innen einfacher zu gestalten, das schnelle Wachstum, die Entwicklung des Stadtgebiets zu unterstützen und die Attraktivität der Stadt zu erhöhen. Gleichzeitig werden mit dem Einsatz der Straßenbahn bedeutende Klimaschutzziele verfolgt. In diesem Sinne:

Hyvää matkaa! Gute Fahrt, liebe Freundinnen und Freunde aus Tampere!

Tel Aviv-Yafo

Unruhen in Israel und dem Gazastreifen

Die aktuellen Ausschreitungen in Israel und dem Gazastreifen beunruhigen uns zutiefst. Der seit Jahrzehnten existierende Konflikt zwischen Israel und Palästina nimmt immer größere Ausmaße an. Seit der Staatsgründung Israels 1948 kommt der Streit zwischen Israel und Palästina nicht zur Ruhe. Anfang Mai nun haben sich die Auseinandersetzungen wieder zugespitzt.

Auch unsere Partnerstadt Tel Aviv-Yafo ist von dem Konflikt betroffen. Oberbürgermeister Thomas Kufen erkundigte sich sofort nach den Angriffen in einem Schreiben an den Bürgermeister Tel Aviv-Yafos, Ron Huldai, über die aktuelle Situation in der israelischen Stadt. Er versicherte, Gewalt sei in keiner Weise eine Lösung für die offenen politischen Probleme.

Bei mehreren Demonstrationen in Deutschland kam es zudem zu antisemitischen Zwischenfällen und handgreiflichen Ausschreitungen. Oberbürgermeister Kufen äußerte sich: "Wir bedauern zutiefst, dass es hier in Nordrhein-Westfalen Angriffe auf Synagogen in Münster und Bonn gegeben hat. Wir sprechen Ihnen und der gesamten Bevölkerung von Tel Aviv-Yafo unsere tief empfundene Unterstützung aus und hoffen, dass diese Spannungen durch Kontakte und Vermittlung bald abgebaut werden können." Wir hoffen, dass sich der Frieden schnellstmöglich wieder etabliert und wir zu einem friedvollen Miteinander zurückfinden.

Am 14. Juni 2021 feiern Essen und Tel Aviv-Yafo ihr 30-jähriges Städtepartnerschaftsjubiläum. Weitere Informationen und Veranstaltungen rund um unsere israelische Partnerstadt finden Sie unter www.alte-synagoge.essen.de.

Das Büro des Landes Nordrhein-Westfalen für Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur in Israel blickt auf ein ereignisreiches Jahr nach seiner Eröffnung im März 2020 zurück, das aber aufgrund der Pandemie ganz anders verlaufen ist. Lesen Sie dazu in der Infobox den Artikel von Nikolaj Beier.

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