Anlässlich des Sommerfestes des HdEG wurde feierlich die Wechselausstellung "Hans Spethmann – Dokumentar des Ruhrkampfes. Fotografien zu den Ereignissen in der Stadt Essen (1923-1925)" eröffnet. Die Ausstellung wird bis zum Ende des Jahres 2023 zu sehen sein.
Dr. Hans Spethmann (1885-1957) war renommierter Geologe und Wirtschafsgeograph, welcher in den 1920er-Jahren eine große Sammlung an Plakaten, Flugblättern und Fotografien anlegte. Diese Sammlung zählt zu den essenziellen Quellenbeständen, die das Geschehen während der Ruhrbesatzung von 1923 bis 1925 dokumentieren. Spethmann veröffentlichte dazu ein Bildband "Der Ruhrkampf 1923 bis 1925 in Bildern" mit über 500 Fotografien und Plakaten, geprägt von einer deutsch-nationaler Perspektive. Zudem agierte er selbst als ein Teil des passiven Widerstandes unter dem Pseudonym Hermann Schüllenbach.
Spethmann sammelte über 1.200 Fotografien für seine Dokumentation, veröffentlichen konnte er aus Platzgründen jedoch nur einen Teil. Seine Fotografien waren der Öffentlichkeit bis dato weitgehend unbekannt. Nun bieten sich im HdEG die Gelegenheit und der Raum, diese historisch bedeutsamen Aufnahmen zu betrachten.
Die von den Mitarbeitenden Lena Mengelkamp und Merlin Goriß gestaltete Wechselausstellung bietet einen interessanten und umfangreichen Einblick in die Ereignisse. Neben informativen Tafeln wird auch Archivgut des Hauses der Essener Geschichte zur Veranschaulichung verwendet. Die Fotoausstellung konzentriert sich in erster Linie auf die Ereignisse in der Stadt Essen und bietet unterschiedliche mediale Zugänge zu den Themenbereichen: Einmarsch und Besetzung, Beschlagnahme und Reparation, Widerstand und Sabotage, Verhaftung und Verurteilung sowie Karsamstag und Krupp.
