Das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv nahm im Rahmen der Bildungspartnerschaft mit dem Burggymnasium erfolgreich am Programm "Schule und Archiv" des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport teil. Das Projekt "Zwangsarbeit in Essen während des Zweiten Weltkrieges" erhielt eine finanzielle Förderung, so dass das Thema mit und für Schüler*innen nachhaltig aufgearbeitet werden konnte.
28 Schüler*innen der Jahrgangsstufe 12 erarbeiteten unter Begleitung der Archivpädagogin Frau Josten und der Kursleiterin Frau Sternberg im Schuljahr 2015/16 die lecture performance: "Verpflegung war mickrig, arbeiten musste man schwer. Vom (Über-)Leben russischer Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Essen".
Die Basis für das Projekt bildeten Originalbriefe, die ehemalige Zwangsarbeiter/innen Ende der neunziger Jahre vor dem Hintergrund der Entschädigungsverfahren an das Stadtarchiv geschickt hatten. Der Bestand umfasst 33 Aktenordner voller Briefe. Viele von ihnen sind nur in Auszügen übersetzt. Dank der Mitwirkung von vier russisch sprechenden Projektteilnehmer*innen liegen nun einige besonders interessante Briefe vollständig übersetzt vor. Neben der Erarbeitung des historischen Hintergrundes haben sich die Schüler/innen mit dem Themenkomplex "Zwangsarbeit" kreativ auseinandergesetzt, sodass ein eigenständiges Produkt entstanden ist, das über die bloße "Inszenierung von Geschichte" hinausgeht.
Die lecture performance wurde am 27. Februar 2016 in den Bunkerräumen der ehemaligen Luisenschule erfolgreich der Öffentlichkeit präsentiert.