Geschichte des Stadtteils Haarzopf

Namenserklärung

In der Schenkungsurkunde von 1215 kommt die älteste Form des Namens „Hartzappe“ vor. Das Grundwort "Appe" - eigentlich Apa - bezeichnet ein fließendes Gewässer, für das Bestimmungswort Hartz gibt es verschiedene Erklärungen, vermutlich leitet er sich von Hirsch ab, also Hirschbach. Der Name hat sich kontinuierlich verändert, im Jahre 1582 erscheint erstmals die Schreibweise Haftzbeek (beek = Bach), hieraus wurde Harzper und schließlich Hatzper.

Gehört zu Essen seit

1. April 1915

Stadtteilwappen Haarzopf


Urkundliche Schreibweisen im 13. Jahrhundert waren „Hartapen“ und „Harttappe“. In der widersprüchlichen Erklärung über die Bedeutung des Stadtteilnamens mit Roßbach und Hirschbach setzte sich letztere durch. Das Wappen zeigt im silbernen Schild über rotem erhöhten Schildfuß mit einem silbernen Wellenbalken zwei rote, einwärts gekehrte Hirschgeweihe.

Historie

Haus Stein

Der mittelalterliche Rittersitz gehörte zu einer der ersten Ansiedelungen in Haarzopf. Das Haus wurde nach seiner Bauweise benannt. Seinerzeit war ein Haus aus Stein modern und ungewöhnlich, die übliche Bauart war das Fachwerk.

1550 wurde das Haus zu einer Wasserburg ausgebaut. Das Herrenhaus und die Vorburg wurden von einem Wassergraben umringt. Das Anwesen wurde durch seine wechselnden Besitzer mit zusätzlichen Wirtschaftsgebäuden und Anbauten am Herrenhaus stetig erweitert. Im 19. Jahrhundert verarmten die damaligen Eigentümer. Folglich verfiel die Anlage und wurde schließlich größtenteils abgerissen. Es blieben lediglich der südöstliche Seitenflügel des Haupthauses, einige weitere Kellergewölbe und umgebaute Nebengebäude erhalten. Heute befindet sich das Haus Stein im Privatbesitz und ist öffentlich nicht zugänglich.

Die Entwicklung des Dorfes

Sowohl Haarzopf wie auch der Nachbarstadtteil Fulerum waren lange ausschließlich landschaftlich geprägt. Eine Steuerliste aus dem Jahre 1648 zählte neben Haus Stein 17 Höfe und Kotten. Zur selben Zeit eröffnete die erste Haarzopfer Schule. Ab 1860 entwickelte sich Haarzopf zum Wohngebiet der Bergleute, die in den Tiefbauzechen von Heißen arbeiteten.

1910 wechselten Haarzopf und Fulerum aus dem Mülheimer Landkreis nach Essen und wurden zunehmend an die Infrastruktur angeschlossen. 1914 wurde der Südwestfriedhof als neuer Zentralfriedhof Essens eingeweiht. 1925 eröffneten die Straßenbahnlinie entlang der Fulerumer Straße und der Luftverkehr am Flughafen Essen-Mülheim.

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