Kindergartenkinder, die in Essen eine Kindertagesstätte besuchen, wurden seit 13. Januar 2022 mit einem "PCR-Lolli-Test", einem einfachen Speicheltest, zweimal pro Woche in ihrer Kindergartengruppe auf das Coronavirus getestet. In den vergangenen Tagen waren die Labore aufgrund der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus bundesweit an ihre Belastungsgrenzen gekommen. Auch in den Essener Kindertageseinrichtungen war es teils zu Verzögerungen bei der Übermittlung von Testergebnissen gekommen. Vor diesem Hintergrund gab es Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene zur Priorisierung von PCR-Testungen. Das hat zu einer Umstellung der Teststrategie im Grundschulbereich geführt.
Die konkreten Vorgaben der Coronabetreuungsverordnung NRW wurden für die Kindertageseinrichtungen hingegen nicht verändert. Durch die aktuellen Beschlüsse auf Bundes- und Landesebene entfallen in dem Labor, das auch die Essener Kindertageseinrichtungen betreut, täglich bis zu 80.000 Proben. Damit stehen für die Testungen in den Essener Kindertageseinrichtungen nun ausreichend Kapazitäten zur Verfügung, um die vereinbarten Zeitziele einzuhalten. Die Stadt Essen hat sich in Abstimmung mit den Einrichtungen deshalb für eine Fortführung der Teststrategie für die Kita-Kinder entschieden.
"In der Bekämpfung der Pandemie haben sich die Impfstrategie und die Teststrategie als die zentralen Mittel erwiesen. Durch die Fortführung der PCR- Pooltestung können wir Infektionen schneller entdecken und Familien wie Kita-Personal besser schützen", erklärte Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur.
Ausweitung und Ablauf der Testungen
Die zweite Tranche der Essener Kindertageseinrichtungen, insgesamt 117 Einrichtungen, sowie die Brückenprojekte, Spielgruppen und Sprachbildungsgruppen sollen zum 7. Februar 2022 in die Pooltestungen einbezogen werden, wenn die Ausweitung reibungslos realisiert werden kann.
Es sollen weiterhin wöchentlich zwei PCR-Pooltestungen pro Gruppe durchgeführt werden. Das Ergebnis dieser PCR-Pooltestungen wird den Einrichtungen jeweils bis 7 Uhr am darauffolgenden Tag mitgeteilt. Im Falle eines positiven Poolergebnisses bringen die Eltern am Tag der Rückmeldung die individuellen Proben der Kinder in die Einrichtung, mit denen wiederum im PCR-Verfahren die Pools "aufgelöst" werden. Auch die Rückmeldung der Ergebnisse der individuellen PCR-Testungen werden am darauffolgenden Tag den Eltern durch das Labor bis 7 Uhr zur Verfügung gestellt.
Am Tag der Individualtestungen bleiben die Kinder der positiv getesteten Gruppe, der Coronabetreuungsverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen entsprechend zu Hause. "Ich wünsche mir, dass dann Arbeitgeber*innen ihren Mitarbeiter*innen mit Kindern den nötigen Rückhalt geben," appellierte Muchtar Al Ghusain. "Erneut stehen Familien und Erzieher*innen in dieser Phase der Pandemie unter enormen Druck - für das Engagement und ihre Solidarität möchte ich mich herzlich bedanken", erklärte Al Ghusain.
Bei Detailfragen unterstützt der Familienpunkt
Unter www.essen.de/coronavirus_kitas hat die Stadt Essen einen FAQ-Katalog zusammengestellt, der sich ständig erweitert. Für weitere Rückfragen, die in den FAQs nicht beantwortet werden, steht der Familienpunkt der Stadt Essen telefonisch unter 0201 88-51777 oder per E-Mail an pooltestung@jugendamt.essen.de zur Verfügung.
Zum Hintergrund
Stadtweit werden aktuell 20.946 Kinder in Essen in rund 297 Kitas in 1.075 Gruppen betreut. Hinzu kommen nochmal rund 800 Kinder in 40 Brückenprojekten mit 96 Gruppen. Zusammengefasst sind dies 21.746 Kinder in 1.181 Gruppen. Die Stadt hatte intensiv die gesamte Logistik sowie die Kapazität von Laboren geprüft, um sicherstellen zu können, dass Kita-Pooltestungen in Essen möglich sind. Auch für Kinder, die in der Kindertagespflege betreut werden, soll es perspektivisch die Möglichkeit geben, an PCR-Pooltestungen teilzunehmen.
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