Kindergartenkinder, die in Essen eine Kindertagesstätte besuchen, wurden seit 13. Januar mit einem "PCR-Lolli-Test", einem einfachen Speicheltest, zweimal pro Woche in ihrer Kindergartengruppe auf das Coronavirus getestet. Ab dem heutigen Montag (07.02.) erfolgt die Umsetzung der Pooltestungen in der zweiten Tranche mit 119 Kindertageseinrichtungen sowie 39 Brückenprojekten, Spielgruppen und Sprachbildungsgruppen.
Durch die Beschlüsse auf Bundes- und Landesebene entfielen in dem Labor, das auch die Essener Kindertageseinrichtungen betreut, täglich bis zu 80.000 Proben. Damit stehen seitdem für die Testungen in den Essener Kindertageseinrichtungen ausreichend Kapazitäten zur Verfügung, um die vereinbarten Zeitziele einzuhalten. Die Stadt Essen hatte sich deshalb für eine Fortführung der Teststrategie für die Kita-Kinder entschieden. "Durch die Fortführung der PCR-Kita-Pooltestung können wir Infektionen schneller entdecken und Familien wie Kita-Personal besser schützen“, erklärte Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur. Stand Freitag, 4. Februar, waren 139 Kita-Kinder und 45 Erzieher*innen an Corona erkrankt. 22 Kita-Gruppen waren geschlossen sowie vier Einrichtungen.
Ohne PCR-Pooltestung wäre sehr viel weniger Betreuung möglich
"Wir stellen aktuell deutlich fest, dass sich unsere PCR-Pooltestungsstrategie bewährt. Während sich das Infektionsgeschehen aktuell weiter ausbreitet, bleiben die Zahlen im Kita-Bereich eher gleichbleibend. Das spricht für eine erfolgreiche Teststrategie. Das ermöglicht, dass weiterhin die Kindertagesseinrichtungen weitgehend geöffnet bleiben können", sagte Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur. Erzieherinnen und Erzieher gehören zur kritischen Infrastruktur. Wenn sie wegen Erkrankungen ausfallen, entstehen noch größere Betreuungslücken als aktuell. Das System Kita unterscheidet sich in wichtigen Punkten vom Alltag in den Grundschulen – die mittlerweile auf Weisung des Schulministeriums einer anderen Teststrategie unterliegen. Kindergartenkinder tragen keine Masken und halten beim Spielen keinen Abstand untereinander. Auch das pädagogische Personal kann die Abstandsregel in der Pflege und Förderung von Kindern im Alter zwischen 0 und 6 Jahren zumeist nicht einhalten. Daher bieten die PCR-Testungen mit der Auflösung von Pooltest durch Einzel-PCR-Test, mit der Fähigkeit Infektionen frühestmöglich zu erkennen, für die Bedingungen in der Kinderbetreuung den höchstmöglichen Infektionsschutz. Die Teststrategie in Kitas, Brückenprojekte, Spielgruppen und Sprachbildungsgruppen folgt den Vorgaben der Coronabetreuungsverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen (CoronaBetrVO Stand: 26. Januar). Hier ist es weiterhin vorgeschrieben, dass PCR-Pooltests mit Einzel-PCR-Tests aufgelöst werden.
Die Stadt empfiehlt Eltern an der PCR-Pooltestung teilzunehmen
Aktuell nehmen in den an der PCR-Pooltestung beteiligten Einrichtungen rund 90 Prozent der Kinder an der der PCR-Pooltestung teil. Wenn es einen positiven Pooltest in der Einrichtung gibt, müssen auch Eltern, deren Kinder nicht an der PCR-Pooltestung teilnehmen einen negativen PCR-Test erbringen. Aufgrund der fehlenden PCR-Testkapazitäten in den Testzentren empfiehlt die Stadt Essen die Teilnahme an den Kita-PCR-Testungen. "Es gibt auch viele Familien, die sehr froh über die PCR-Teststrategie sind. So sind Treffen mit Omas und Opas oder Asthmatikern aus der Familie weitaus sicherer", sagt Carsten Bluhm, Jugendamtsleiter. Darüber hinaus haben bereits Kinder ab fünf Jahren die Möglichkeit sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Weitere Informationen essen.de/coronavirus_impfen
Ablauf der Testungen
Es sollen weiterhin wöchentlich zwei PCR-Pooltestungen pro Gruppe durchgeführt werden. Das Ergebnis dieser PCR-Pooltestungen wird den Einrichtungen jeweils bis 7 Uhr am darauffolgenden Tag mitgeteilt. Im Falle eines positiven Poolergebnisses bringen die Eltern am Tag der Rückmeldung die individuellen Proben der Kinder in die Einrichtung, mit denen wiederum im PCR-Verfahren die Pools "aufgelöst" werden. Auch die Rückmeldung der Ergebnisse der individuellen PCR-Testungen werden am darauffolgenden Tag den Eltern durch das Labor bis 7 Uhr zur Verfügung gestellt. Am Tag der Individualtestungen bleiben die Kinder der positiv getesteten Gruppe, der Coronabetreuungsverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen entsprechend zu Hause. "Hier wünsche ich mir, dass dann Arbeitgeber*innen ihren Mitarbeiter*innen mit Kindern den nötigen Rückhalt geben", appellierte Muchtar Al Ghusain. "Erneut stehen Familien und Erzieher*innen in dieser Phase der Pandemie unter enormen Druck - für das Engagement und ihre Solidarität möchte ich mich herzlich bedanken", erklärte Al Ghusain.
Bei Detailfragen unterstützt der Familienpunkt
Unter www.essen.de/coronavirus_kitas hat die Stadt Essen einen FAQ-Katalog zusammengestellt, der sich ständig erweitert. Für weitere Rückfragen, die in den FAQs nicht beantwortet werden, steht der Familienpunkt der Stadt Essen telefonisch unter 0201 88-5177 oder per E-Mail an pooltestung@jugendamt.essen.de zur Verfügung.
Zum Hintergrund
Stadtweit werden aktuell 20.946 Kinder in Essen in rund 297 Kitas in 1.075 Gruppen betreut. Hinzu kommen nochmal rund 800 Kinder in 40 Brückenprojekten mit 96 Gruppen. Zusammengefasst sind dies 21.746 Kinder in 1.181 Gruppen. Die Stadt hatte intensiv die gesamte Logistik sowie die Kapazität von Laboren geprüft, um sicherstellen zu können, dass Kita-Pooltestungen in Essen möglich sind.
Kurz-URLs zum Coronavirus-Informationsangebot der Stadt Essen
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