Bei der Eingemeindung 1915 war das heutige Borbeck-Mitte Zentrum der bis dahin selbständigen Bürgermeisterei. Zu ihr gehörten Bedingrade, Bochold, Dellwig, Frintrop, Gerschede und Schönebeck. Als 1808 in der "Franzosenzeit" die "Munizipalität" (spätere Bürgermeisterei) Borbeck gegründet worden war, war sie noch um einiges größer gewesen, doch fielen die Bauerschaften Lippern und Lirich 1861 an das neu gegründete Oberhausen, und 1874 wurden Altendorf, Frohnhausen und Holsterhausen zu einer selbständigen "Bürgermeisterei Altendorf" ausgegliedert. Auch in den Jahrhunderten vor Napoleon und der großen Reichsreform, also in der Zeit des Stiftes Essen, war die Bindung des "Borbecker Quartiers" an die hier wirkenden Regentinnen stets sehr eng. Hof Borbeck war einer der Oberhöfe in den stiftischen Landen. Er wurde Keimzelle eines befestigten Rittersitzes, den 1227 Äbtissin Adelheid übernahm. Von da an bis zur Säkularisation (1803) war Schloss Borbeck, dessen heutige Gestalt ein Werk des 18. Jahrhunderts ist, die bevorzugte Residenz der Äbtissinnen. 1836 erwarb Freiherr Clemens von Fürstenberg das Schloss, und aus seiner Familie ging es 1941 an die Stadt Essen zur öffentlichen Nutzung.