Einst war Dellwig eine sumpfige Landschaft, durch die sich die Emscher wand. Das Brachland im Emscherbruch eignete sich hervorragend als Lebensraum für Wildpferde, weniger aber als geeigneter Boden für die Landwirtschaft. Daher hatten hier nur wenige Bauern ihre Höfe, die im Frühjahr immer wieder von Überschwemmungen bedroht waren. Einer der ältesten Höfe in Dellwig ist der Scheppmanns Hof, erstmals 1444 erwähnt. Landwirtschaftlich nutzbar wird der Emscherbruch erst, als 1857 der Schacht "Christian Levin“ gebaut wird und sich durch die Abteufung des Schachtes der Grundwasserspiegel senkt. "Christian Levin" lockt viele Arbeiter und deren Familien ins Emscherland.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschließt man, als Reaktion auf häufige Überflutungen den Rhein-Herne-Kanal zu erbauen.
Mit der Fertigstellung 1914 erfährt die Zeche "Christian Levin" einen wirtschaftlichen Aufschwung, da die Zeche einen eigenen Hafen erhält. Aber auch für die Bevölkerung profitiert von dem neu erbauten Kanal: Die Wege und Wiesen entlang des Kanals stellen ein hervorragendes Naherholungsgebiet dar.
Da Dellwig nicht über eine eigene Kirche verfügte, mussten die Bewohner und Arbeiterfamilien Dellwigs für den Kirchbesuch regelmäßig den weiten Weg bis zur Kirche nach Borbeck auf sich nehmen. Aufgrund dessen wird in Dellwig am 29. Juni 1911 die Pfarrkirche Sankt Michael, auch "Dellwiger Dom" genannt, eröffnet. Nahe der Kirche befindet sich ein Denkmal, das mit einer Seilscheibe und einem Pflug die Landwirtschaft und den Bergbau in Dellwig darstellt.