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Freizeit
09.01.2023
6 Min

www.essen.de: neue Tools für digitale Barrierefreiheit

Zwei Anwendungen für mehr Teilhabe


Die Website www.essen.de ist für Bürger*innen die erste Anlaufstelle, um sich einen Überblick über das Informations- und Serviceangebot der Stadt Essen zu verschaffen. Um mehr Menschen eine adäquate digitale Teilhabe zu ermöglichen, setzt die Stadtverwaltung auf ihrer Homepage seit Kurzem zwei neue Tools ein: Die Assistenzsoftware "Eye-Able®" ermöglicht es Nutzern*Nutzerinnen, die Ansicht der Website ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Und der webReader von ReadSpeaker bietet neben einer Vorlese-Funktion und einem Wörterbuch auch die Übersetzung von Textteilen an.

"Eye-Able®": Inklusion im Blick

Seit Oktober 2022 finden Nutzer*innen auf der Homepage sowie im Serviceportal der Stadt Essen ein neues Symbol: Auf allen Seiten sehen sie im rechten Bereich eine Kachel mit weißer Figur auf blauem Hintergrund – auch auf dieser. Die Position, die beim Scrollen mitwandert, können sie individuell verschieben. Hinter der Kachel verbirgt sich die Assistenzsoftware "Eye-Able®" der Web Inclusion GmbH. Die Software muss nicht installiert werden. Interessierte können sie direkt über das Symbol aufrufen und einsetzen.

"Eye-Able®" erhöht die Benutzungsfreundlichkeit sowie Barrierefreiheit und trägt dazu bei, die städtischen Online-Inhalte allen Menschen zugänglich zu machen. Die Software bietet insbesondere Funktionen für Menschen mit einer Sehbehinderung, Farbschwäche oder kognitiven Behinderung sowie für alle, die altersbedingt Unterstützung beim Wahrnehmen von Web-Inhalten benötigen.

25 Funktionen für digitale Teilhabe

Per Klick auf die Kachel öffnet sich eine Toolbar, über die Besucher*innen der Website in zwei Ebenen insgesamt 25 Funktionen anwählen können. Diese ermöglichen ihnen, die digitalen Inhalte ganz nach Belieben zu individualisieren.

Beispielsweise können Menschen mit einer Sehbehinderung oder -schwäche die Ansicht einer Seite ihren Bedürfnissen entsprechend vergrößern ohne das Layout zu verzerren oder zu verändern. Nutzer*innen können Fotos und Bilder einfach ein- und ausblenden sowie Kontraste für sie passend einstellen. Für Menschen mit einer Farbschwäche stehen zum Beispiel verschiedene Farbfilter zur Verfügung, die Farbunterschiede besser sichtbar machen. Grundsätzlich profitieren jedoch alle Nutzenden von der neuen Software, da sie Einstellungen individuell anpassen und durch Funktionen, wie die Reduzierung von blauem Licht und den Nachtmodus, Reizungen der Augen verringert werden können.

Toolbar auf zwei Ebenen

Wer auf das "Eye-Able®"-Symbol klickt, sieht zunächst die Hauptfunktionen auf der ersten Ebene. Dazu zählt die Sofortansicht, mit der Anwender*innen ihre Einstellungen speichern und jederzeit wieder aufrufen können. Darüber hinaus können sie die Schriftgröße nach Belieben einstellen und die Website so proportional vergrößern. Über die weiteren Einstellungen lassen sich auch Wort-, Buchstaben- und Zeilenabstände so individualisieren, dass Bürger*innen die Texte leichter lesen können.

Zudem bietet der Kontrastmodus die Möglichkeit der Anpassung von Schrift- und Hintergrundfarben, wobei Nutzer*innen neben voreingestellten Werten auch ganz nach den eigenen Bedürfnissen optimieren können. Alle, die ihre Augen schonen möchten, können zudem den Blaufilter aktivieren und dessen Intensität einstellen. Auch gibt es eine Vorlesefunktion, durch die ein Screenreader die gesamte Webseite oder nur ausgewählte Inhalte vorliest. Abschließend finden Nutzer*innen auf der ersten Ebene die Möglichkeit, alles zurückzusetzen und eine Schaltfläche um "mehr Funktionen" auf der zweiten Ebene einzublenden.

Noch mehr Möglichkeiten zur Personalisierung

Die erweiterte Toolbar der zweiten Ebene bietet zusätzliche Funktionalitäten wie den augenschonenden Nachtmodus mit verdunkelten Kontrasten oder den Filter für Farbschwächen, bei welchem ein Algorithmus für die Kompensation einer Rot-, Grün- oder Blauschwäche sorgt. Noch mehr Komfort bietet der Blaufilter-Automatismus, der nach Sonnenstand oder nach Uhrzeit ausgewählt werden kann und den Anteil blauen Lichts reduziert. Auch können Nutzer*innen alle Bilder oder Animationen ausblenden, den Ton ausschalten, die Navigation über die Tastatur einschalten oder einen größeren Mouse-Cursor aktivieren. Durch die Auswahl "Leserliche Schrift" können sie zudem eine barrierefreie Schriftart für die Website nutzen.

Weitere Informationen zu "Eye-Able®"

Jetzt ausprobieren und auf die Kachel am rechten Seitenrand klicken!

Bei jeder verfügbaren Funktion erscheint ein Hinweis, sobald die Maus über den Text fährt. Er enthält eine kurze Erläuterung, was die jeweilige Option bewirkt und mit welcher Tastaturkombination Nutzer*innen ebenfalls zu ihr gelangen.

Stadt Essen auf die Ohren – mit dem ReadSpeaker webReader

Die weiter oben erwähnte Vorlesefunktion ist bereits seit 2018 auf der städtischen Website verfügbar und ermöglicht das Vorlesen einer ganzen Seite oder einzelner Passagen. Dadurch konnte die Barrierefreiheit und Benutzungsfreundlichkeit der Homepage insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen, Analphabet*innen und alle mit einer geringen Lese- und Schreibkompetenz erhöht werden. Wie bei "Eye-Able®" ist für die Nutzung des Tools keine gesonderte Software-Installation erforderlich.

Besucher*innen können den ReadSpeaker webReader über das "Eye-Able®"-Symbol am rechten Seitenrand aufrufen. Sie können jedoch ebenso den gewünschten Text markieren, woraufhin ein Kontextmenü erscheint, wo sie "Vorlesen" auswählen können. Die dritte Möglichkeit zur Nutzung dieses Services finden Interessierte ebenfalls auf allen Seiten im oberen rechten Bereich unterhalb des Burger-Menüs und Suchfelds.

Individualisiertes Vorlese-Erlebnis

Dort können sie zudem über das Screenreader-Menü, das sich direkt neben dem Vorlese-Button befindet, verschiedene Einstellungen vornehmen: ob Text hervorgehoben werden soll und wenn ja, was genau, in welcher Farbe und unterstrichen oder nicht. Auch das Vorlese-Tempo lässt sich den individuellen Bedürfnissen anpassen.

Schalten Nutzer*innen die Funktion "Klicken und hören" ein, liest der webReader einen Absatz vor, wenn sie auf eine beliebige Stelle in diesem Absatz klicken. Um sich einen Absatz vorlesen zu lassen, brauchen sie ihn also nicht zuerst auswählen und denn auf den Vorlese-Button klicken. Zudem können Besucher*innen der städtischen Homepage über die entsprechende Schaltfläche den "Text vergrößern". Dadurch zeigt das Tool den vorgelesenen Satz unten auf der Seite in einer größeren Schriftgröße an und hebt gleichzeitig die Wörter hervor. Auch ein Vergrößern oder Verkleinern ist möglich. Klicken Nutzer*innen im webReader-Menü auf "Textmodus", öffnet sich der Text der aktuellen Seite in einem Pop-up-Fenster und kann individuell angepasst werden, beispielsweise hinsichtlich Schriftgröße, -art und -farbe.

Viele Funktionen für die Barrierefreiheit

Eine weitere Funktion ist die "Seitenmaske", durch deren Aktivierung ein individuell einstellbarer Bereich der Seite hervorgehoben wird, während der Rest abgedunkelt erscheint. Der hervorgehobene Bereich folgt dem Mauszeiger, sodass sich Leser*innen besser auf die Textabschnitte konzentrieren können. Abgerundet wird das Angebot von der Möglichkeit, eine MP3-Datei mit einer Audio-Version der Webseite oder des ausgewählten Textabschnitts herunterzuladen, und einem Hilfe-Bereich mit weiteren Informationen zu den unterschiedlichen Werkzeugen des ReadSpeaker webReader.

Haben Nutzer*innen ihre individuellen Einstellungen vorgenommen, können sie sich den gewünschten Text per Klick auf den Play-Button vorlesen lassen. Er kann auch jederzeit durch Anwählen der entsprechenden Schaltflächen pausiert und fortgesetzt sowie gestoppt werden. Das Vor- und Zurückspulen ist ebenso möglich wie die Regulierung der Lautstärke.

Weitere Informationen zum ReadSpeaker webReader

Hilfreiche Nachschlagefunktion im Wörterbuch

Manchmal kommen in einem Text Worte vor, die die Leser*innen nicht unbedingt kennen. In solchen Fällen ist die in den webReader integrierte Wörterbuch-Funktion hilfreich. Um sie zu nutzen, muss das gewünschte Wort markiert werden, woraufhin ein Pop-up-Menü erscheint, in dem Interessierte die Funktion "Wörterbuch" auswählen. Daraufhin erscheint der entsprechende Eintrag mit der Erklärung des gesuchten Begriffs.

www.essen.de spricht 21 Sprachen

Für alle, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen oder lesen können, bietet die Stadt Essen ein Übersetzungstool für die Website-Texte an. Damit möchte die Verwaltung Sprachbarrieren abbauen und allen Bürgern*Bürgerinnen die Möglichkeit geben, sich auf den Internetseiten informieren zu können. Dafür stehen neben dem jüngst hinzugekommenen Türkisch und Ukrainisch 19 weitere Sprachen zur Verfügung

Diese Sprachen bietet das Übersetzungstool an

Chinesisch
Polnisch
Dänisch
Portugiesisch
Englisch
Portugiesisch (brasilianisches)
Finnisch
Rumänisch
Französisch
Russisch
Griechisch
Schwedisch
Indonesisch
Spanisch
Italienisch
Türkisch
Japanisch
Ukrainisch
Lettisch
Ungarisch
Niederländisch

Wer sich einen gesamten Online-Text oder auch nur einen Auszug daraus in eine der verfügbaren Sprachen übersetzen lassen möchte, muss zunächst den gewünschten Text markieren.

Anschließen erfolgt ein Klick auf "Übersetzen" in dem erscheinenden Kontextmenü, sodass die Nutzer*innen in einem zweiten Schritt die favorisierte Sprache auswählen können. Die Übersetzung wird dann in einem Pop-up-Fenster angezeigt. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich die Übersetzung durch Klicken auf den Vorlesen-Button laut vorlesen zu lassen.

Weitere Informationen zur Übersetzungsfunktion

Barrierearme städtische Website

Sowohl die Assistenzsoftware "Eye-Able®" als auch der ReadSpeaker webReader tragen zur Barrierefreiheit von www.essen.de bei. Darüber hinaus ergreift die Stadt Essen weitere Maßnahmen, um für Menschen mit Einschränkungen auch online die Teilhabe zu erleichtern.

Mehr über die Barrierefreiheit der Website der Stadt Essen erfahren.

Noch mehr nützliche Tools auf www.essen.de

Von Karten über Statistiken und Open Data bis hin zum Bevölkerungsatlas und Veranstaltungskalender: Mehr über viele weitere hilfreiche und informative Anwendungen, die die Stadt Essen auf ihrer Internetseite anbietet, können Interessierte in der Artikel-Serie "www.essen.de: geballte Informationen und nützliche Tools" im E-Magazin "E! – Das Stadtmagazin" nachlesen:

Teil 1
Teil 2
Teil 3


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