Verkehrskonzept Rüttenscheider Straße

Aktueller Stand der Maßnahmen

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen bemängelte in einem Eilverfahren die verkehrlichen Anordnungen der Stadt an der Kreuzung Huyssenallee / Rüttenscheider Straße.Das Gericht wies auf eine unzureichende Ausführung zur Ermächtigungsgrundlage und eine nicht überzeugende Ermessensausübung hin. Die beanstandete Anordnung bezieht sich auf den Teil der Rüttenscheider Straße, der nicht als Fahrradstraße ausgewiesen ist.

Nun hat die Stadt einen außergerichtlichen Vergleich geschlossen.Die verkehrliche Anordnung an der betreffenden Kreuzung wird geändert:

  • Von dem Durchfahrtsverbot in südliche Richtung auf die Rüttenscheider Straße werden außer dem Linienverkehr auch die Anlieger*innen bis zur Baumstraße ausgenommen.Sie können damit das Teilstück der Rüttenscheider Straße, das keine Fahrradstraße ist, bis zur Baumstraße wieder befahren.
  • Autofahrende ohne Anliegen von der Huyssenallee kommend nutzen weiterhin den vorgesehenen Rechts- bzw. Linksabbieger an der Kreuzung.
  • Eine neue Beschilderung an der Kreuzung wird "Anlieger bis Baumstraße frei" sowie "Linienverkehr frei“ ausweisen.

Die neuen Schilder werden am Mittwoch, 27.11.2024 angebracht. Die eintägigen Arbeiten betreffen nicht nur die Änderung der Beschilderung, sondern auch eine Veränderung der Bodenmarkierung. Neben dem weiterhin rot markierten Fahrradstreifen wird es dann auch wieder eine Geradeausspur für den motorisierten Kraftverkehr geben..

Radverkehr

Die bestehenden Fahrtrichtungen für den Radverkehr bleiben unverändert. Auf der Huyssenallee wird ein rot markierter Radfahrstreifen aufgemalt, der zur Rüttenscheider Straße führt. Auch an der Kreuzung Rüttenscheider Stern wird eine rote Markierung für das Linksabbiegen von der Klarastraße in Richtung Martinstraße angebracht. Auf der Manfredstraße bleiben alle Fahrtrichtungen und Radwege wie bisher. Zur Erhöhung der Sicherheit wird auf der Rüttenscheider Straße, an der Kreuzung Martinstraße/Franziskastraße, ein Radaufstellstreifen markiert. Dieser erlaubt es Radfahrenden, bei roter Ampel vor den Autos sicher in den Kreuzungsbereich einzufahren.

Einfahrtverbote

Zukünftig ist die Einfahrt zur Rüttenscheider Straße aus Richtung Süden ab der Manfredstraße für PKWs gesperrt. Auch aus nördlicher Richtung die Einfahrt ab dem Rüttenscheider Stern nicht mehr möglich. Hier gibt es nur noch die Möglichkeit, links auf die Klarastraße oder rechts auf die Zweigertstraße abzubiegen. Von der Zweigertstraße kann man auf die Rüttenscheider Straße bis zur Christophstraße fahren. Von der Huyssenallee ist für Kraftfahrzeuge die Einfahrt auf die Rüttenscheider Straße gesperrt. Es kann nur noch auf die Hohenzollern oder Friedrichstraße abgebogen werden. Auch von der Klarastraße kann man nicht mehr auf die Rüttenscheider Straße links abbiegen. Der öffentliche Nahverkehr ist von diesen Regelungen ausgenommen.

Zur ausführlichen Beschreibung

Einrichtung von zwei zusätzlichen Ladezonen:

Auf der Rüttenscheider Straße 136 waren bisher ein Taxistand und Kurzparkzone, die jetzt in eine Taxi- und Ladezone umgewandelt wurden. Der Taxistand wird auf zwei Plätze erweitert und umfasst eine Länge von 12 Metern. Die Ladezone kann von Zeit von 8 bis 20 Uhr genutzt werden. Taxen dürfen den Bereich von 20 bis 8 Uhr morgens nutzen. Hierfür wird der Sicherheitstrennstreifen (weiß gestrichelte Linie) weiter in die Fahrbahn versetzt und neu markiert. Es kann zu kleineren Baumaßnahmen kommen. Das wären zum Beispiel das Versetzen von Pfosten und Schildern.

Eine weitere Ladezone entsteht an der Rüttenscheider Straße 16. Hier wird ein etwa 10 Meter langer Bereich für den Lieferverkehr von 8 bis 20 Uhr freigehalten. Zuvor war hier zum Teil ein Motorradparkplatz. Es wird geprüft, ob eine kombinierte Nutzung außerhalb der Lieferzeiten möglich ist.

Ladezone/Taxistand Rüttenscheider Straße 136

Ladezone Rüttenscheider Straße 16

Anpassung von drei großen Beschilderungstafeln

Auf der Huyssenallee und Friedrichstraße werden aufgrund der geänderten Führung des Verkehrs die großen Wegweisertafeln angepasst.

So geht es weiter (vorläufige Zeitplanung)

Planungen

Für die Planungen des Verkehrskonzepts Rüttenscheider Straße wurde der Abschnitt zwischen der A52 im Süden und der Hohenzollernstraße im Norden betrachtet. Das Planungsbüro hat verschiedene Varianten und Maßnahmen wie Abbiegeregeln, die Einrichtung von unechten Einbahnstraßen, die Sperrung für privaten Autoverkehr sowie verschiedene Kombinationen dieser Möglichkeiten geprüft und insgesamt 16 Pläne erstellt.

Auf Grundlage dieser Untersuchungen sowie einer Bewertung nach folgenden Kriterien:

  • Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die Leistungsfähigkeit der Rüttenscheider Straße
  • Verbesserung der Bedingungen für Rad- und Fußverkehr
  • Auswirkungen auf angrenzende Wohngebiete

hat die Stadtverwaltung empfohlen, eine kombinierte Variante aus zwei der entwickelten Pläne umzusetzen, um möglichst viele Interessen und Anforderungen zu bedenken.

Hierbei wurde besonders folgende Aspekte berücksichtigt:

  • die Erhöhung der Sicherheit (insbesondere des Radverkehrs)
  • die Reduzierung des Durchfahrtsverkehrs
  • die Erreichbarkeit der Gastronomie und des Einzelhandels
  • die Verbesserung der Anliefersituation für Gewerbetreibende
  • die Optimierung der Stellplatzsituation und der Parkmöglichkeiten

Die Umsetzung der bevorzugten Variante wurde durch den Rat am 29.11.2023 beschlossen.

Bürgerbeteiligung

Im November 2019 und Januar 2020 gab es eine große öffentliche Beteiligung, bei der verschiedene Interessensverbände sowie zwei interfraktionelle Arbeitskreise über die Einrichtung einer Fahrradstraße auf der Rüttenscheider Straße beraten haben. Im Februar 2020 wurden den Bürgerinnen*Bürgern in einer Informationsveranstaltung die Umsetzungsmöglichkeiten und Maßnahmen ausführlich durch das Planungsbüro vorgestellt. Aufgrund der Beteiligung ergaben sich wesentliche Anpassungen bei den Planungen zur Fahrradstraße. So sollte zum Beispiel die aktuelle Fahrbahn erhalten bleiben und die Fahrradstraße ab der Kreuzung Baumstraße in Richtung Süden geführt werden. Die durch das Planungsbüro entwickelten Pläne wurden in einer Informationsveranstaltung am 3. November 2023 den Bürgerinnen*Bürgern und Gewerbetreibenden vorgestellt. Hierzu hatte die Stadtverwaltung 3.500 Einladungsschreiben im Umfeld der Rüttenscheider Straße verteilt.

Im Mai 2024 wurden die durch das Planungsbüro erarbeiteten Maßnahmenansätze für die Rüttenscheider Straße in einem Logistik Workshop den Einzelhändlerinnen*Einzelhändlern sowie Gastronominnen*Gastronomen vorgestellt. Dies geschah auf der Grundlage vorheriger Befragungen von Einzelhändlern im Umkreis der Rüttenscheider Straße. Die von den Gewerbetreibenden gemachten Vorschläge werden nun vom Planungsbüro in die weitere Planung aufgenommen.

Hintergrund

Die Rüttenscheider Straße wurde 2020 nach einem gerichtlichen Vergleich mit der Deutschen Umwelthilfe in eine Fahrradstraße umgewandelt. Da Radfahrer Vorrang haben, es aber gleichzeitig viel Autoverkehr durch Parkplatzsuche und Lieferverkehr gibt, kam es in der Vergangenheit oft zu Verkehrsstaus. Der Rat der Stadt Essen beauftragte im Februar 2022 das Planungsbüro Planersocietät Dortmund, um den Verkehr auf der Rüttenscheider Straße mit Blick auf die Funktion einer Fahrradstraße zu verbessern.

Generelle Planung (Verkehrsentwicklungsplanung, Nahverkehrsplanung, Bewohnerparkregelung)

Herr Wagener, Christian

 

Generelle Planung (Verkehrsentwicklungsplanung, Nahverkehrsplanung, Bewohnerparkregelung)

Herr Wagener, Christian
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