2027 findet wieder eine Internationale Gartenausstellung (IGA) statt. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wird die IGA an mehreren Orten organisiert: Von April bis September blüht die Metropole Ruhr weiter auf und verwandelt sich in ein riesiges Gartenfestival. Hauptspielorte werden die drei großen "Zukunftsgärten" in Duisburg (RheinPark), Gelsenkirchen (Nordsternpark) und Dortmund (Kokerei Hansa) sein. Aber auch in Essen gibt es Projekte, die sowohl die städtische Landschaft bereichern als auch die Lebensqualität der Bürgerinnen*Bürger steigern werden.
Das Eröffnungsdatum steht bereits fest: Ab 23. April 2027 wird die IGA 2027 neue Maßstäbe setzen. Ein Termin, den man sich schon jetzt vormerken sollte!
Ereignis mit langer Tradition
Die Tradition der Internationalen Gartenausstellung reicht bis in die 1950er Jahre zurück. 1953 fand die IGA erstmals in Hamburg statt und setzte bereits damals Maßstäbe in der Gestaltung und Präsentation von Gartenbau und Landschaftsarchitektur. Seither hat sie sich zu einem bedeutenden Ereignis entwickelt, das im zehnjährigen Rhythmus in verschiedenen Städten Deutschlands gastiert: 1963 und 1973 in Hamburg, 1983 in München, 1993 in Stuttgart, 2003 in Rostock und zuletzt 2017 in Berlin. Jede Schau hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktuelle Trends aufzugreifen und neue Impulse für die Entwicklung urbaner Grünflächen zu setzen.
Die Internationale Gartenausstellung 2027 knüpft an diese Tradition an und führt sie in die Zukunft. Die von Bergbau und Schwerindustrie geprägte Metropole Ruhr will mit ihren 53 Kommunen zur grünsten Industrieregion der Welt wachsen und dabei der Frage "Wie wollen wir morgen leben?" nachgehen. Eine Antwort lautet schon jetzt: "Alle zusammen!"
In der Metropole Ruhr liegen viele Zentren dicht nebeneinander, Städte gehen fließend ineinander über. Umso naheliegender ist es, sich gemeinschaftlich auf den Weg in eine grünere Zukunft zu machen und gemeinsam zukunftsfähige Lösungen für Klimaschutz und Klimaanpassung, die regionale Nahrungsmittelproduktion, umweltgerechte Mobilität und grüne Städtelandschaften zu entwickeln. Entsprechend wird der Beitrag aller dazu im Großen wie im Kleinen präsentiert: Deshalb setzt die IGA Metropole Ruhr 2027 auf ein dezentrales Konzept – ein Novum für das größte Gartenfestival der Welt.
Gut zu wissen
Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat sich 2016 um die Austragung der IGA 2027 beworben; wenig später sagte die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DGB) zu. 2018 beschloss die RVR-Verbandsversammlung schließlich einstimmig, die Internationale Gartenausstellung 2027 in der Metropole Ruhr zu realisieren.
Grün für alle
Dabei wird die IGA 2027 die ganze Vielfalt des Ruhrgebiets präsentieren sowie Potenziale und Qualitäten der Region und ihrer Bewohner*innen auf drei unterschiedlichen Ebenen miteinander verknüpfen. Mit "Mein Garten", "Unsere Gärten" und "Zukunftsgärten" wird die Schau zur IGA für alle. Dabei stehen auf der lokalen Ebene "Mein Garten" das Grün im privaten Hausgarten, im Verein, in den Schulen, auf Dächern, Balkonen und mehr im Fokus – vom Gemeinschaftsgarten, über den urbanen Acker bis hin zur Pflanzenbörse. Die Gärtner*innen der Metropole Ruhr sind zum Mitmachen eingeladen. Es soll ein neues Netzwerk entstehen, das bestehende Strukturen einbezieht und gleichzeitig Möglichkeiten des Austauschs und des Zusammenwirkens nachhaltig fördert.
Zudem geht es um "Unsere Gärten": die zahlreichen Grünzüge, Garten- und Parkanlagen, grünen Projekte und mehr in der Metropole Ruhr. Sie werden zur IGA 2027 aufgewertet sowie neu gedacht und lassen als weitere Laborräume und wichtige Bestandteile der integrierten Stadtentwicklung das kulturelle grüne Erbe der Region in neuem Glanz erstrahlen. Durch das Heben der Potenziale "Unserer Gärten" auf kommunaler Ebene wird die grüne Infrastruktur gestärkt und die nachhaltige und klimaresiliente Stadtentwicklung gefördert.
Komplettiert werden die Projekte von der dritten und globalen Ebene der "Zukunftsgärten". In Gelsenkirchen, Duisburg, Dortmund, Castrop-Rauxel/Recklinghausen und Bergkamen/Lünen gelegen sind sie die Hauptschauplätze der Gartenschau. Von April bis Oktober 2027 werden sie Besucher*innen inspirieren, motivieren, unterhalten und begeistern. Die Zukunftsgärten liefern modellhaft Lösungen für die Herausforderungen urbaner Transformation sowie wegweisende Impulse für eine nachhaltige Landschaftsarchitektur der Zukunft. Damit sind sie beispielhaft für Metropolregionen weltweit.
Flankiert werden die drei Ausstellungsebenen der IGA 2027 von zahlreichen Events, Kulturveranstaltungen und Mitmachangeboten, die den Austausch von Ideen und Best Practices zwischen Expertinnen*Experten, Stadtplanerinnen*Stadtplanern und der breiten Öffentlichkeit unterstützen.
Gemeinsam mit den vielen weiteren Kommunen trägt die Stadt Essen zur Gestaltung der IGA 2027 bei. So hat sie bereits zahlreiche Maßnahmen angestoßen, um sich auf die Gartenausstellung vorzubereiten und ihr im Rahmen von "Unsere Gärten" ein unverwechselbares Profil zu geben. Die in Essen geplanten Projekte liegen im Emscherpark und der Emscherinsel, rund um Haus Scheppen, am Kanaluferpark Schurenbachhalde, im Grugapark und in der "Wild City" im Essener Norden.
Neues Gewand für den Emscherpark
Teil der Ausstellungsebene "Unsere Gärten" soll der Emscherpark werden. Er hat bereits den ersten von drei Sternen erhalten, was das Projekt "IGA-fähig" macht. Anfang der 1970er Jahre wurde der Park in Karnap als Erholungsfläche auf einer ehemaligen Bauschuttdeponie gebaut. Heute charakterisieren ihn dichte Waldflächen im Osten und ungenutzter Freiraum im Westen. Die zwischen dem Emscherpark und der Karnaper Straße gelegenen Tennisplätze werden mittlerweile nicht mehr genutzt. Die Flächen haben großes Potenzial, insbesondere als Bewegungs- und Kommunikationsraum für jedermann.
Der Emscherpark soll gerade auch für den Stadtteil zu einem attraktiven und biodiversen Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden, das eng mit dem Essener Norden und den anderen in der Umgebung befindlichen touristischen Attraktionen verknüpft ist. Ein Fokus liegt dabei auf einem generationenübergreifenden Sport-Angebot. Außerdem sollen die Skateanlage erweitert und weitere Trendsportanlagen gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt werden, die in Karnap bislang nur wenige Möglichkeiten für eine aktive Freizeitgestaltung im Freien haben.
Um eine attraktive und gleichermaßen nachhaltig genutzte Grünanlage zu gestalten, hat die Stadt Essen die Öffentlichkeit frühzeitig miteingebunden: Für die Aufwertung des Emscherparks waren interessierte Bürger*innen eingeladen, ihre Ideen zur Verbesserung der Biodiversität, Aufenthaltsqualität und Bewegungsmöglichkeiten im Rahmen zweier Bürgerbeteiligungsveranstaltungen im ersten Halbjahr 2024 einzubringen.
Als Bindeglied zwischen Essen und Gelsenkirchen fungiert der Emscherpark als westlicher Auftakt des Zukunftsstandortes Nordsternpark+ der IGA 2027. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe zu weiteren IGA-Projekten der zweiten Ebene, etwa der "Wild City – Eine Zukunft für unsere bunten Wilden" und dem "Kanaluferpark Schurenbachhalde". Der auf der Schurenbachhalde bestehende Mountainbike-Trail stellt im Zusammenhang mit den umfangreich geplanten Trendsportanlagen im und am Emscherpark eine hervorragende Ergänzung des Angebots im Essener Norden dar.
Der Zukunftsgarten Gelsenkirchen "Zukunftsinsel im Nordsternpark+" wird einer der fünf Zukunftsgärten und damit ein Hauptaushängeschild der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 sein. Er wird einen eintrittspflichtigen Bereich haben, der sich auf die Emscherinsel beschränkt und Bereiche auf Essener Stadtgebiet umfasst. Am Westende der Emscherinsel, die derzeit durch einen Sukzessionswald und eine östlich daran anschließende Offenlandfläche geprägt ist soll zur IGA 2027 eine Inselpromenade entstehen, die sich über den gesamten Zukunftsgarten erstrecken wird.
Ein Geh-Radweg soll die Attraktionen der Zukunftsinsel miteinander verbinden, wobei teilweise in die Jahre gekommene Bestandswege ausgebaut und abschnittsweise neue Wegeverbindungen geschaffen werden sollen. So wird die Attraktivität der Emscherinsel für Nacherholungssuchende gesteigert. Zudem sollen Trampelpfade zu offiziellen Wegeführungen umgebaut werden, um zu vermeiden, dass Pfade durch das Landschaftsschutzgebiet und die anschließende naturschutzrechtliche Ausgleichsfläche genutzt werden. Die Kosten für den Neu- und Ausbau der Fuß- und Radwegeverbindungen von rund 650.000 Euro will die Stadt Essen übernehmen, wobei die Nachbarstadt Gelsenkirchen die Planung und Umsetzung übernehmen wird.
In Essen hat es Kultstatus: Das Haus Scheppen am Baldeneysee. Für die Internationale Gartenausstellung 2027 soll es samt Umgebung umgestaltet werden. Ziel ist, diesen Bereich zu einem attraktiven Naherholungsraum aufzuwerten.
Um dies zu erreichen, hat die Stadt Essen einen breit ausgelegten Bürgerbeteiligungsprozess gestartet. So konnten Menschen, die im nächsten Umfeld des Haus Scheppen leben oder arbeiten, an Anrainer-Workshops teilnehmen. Darüber hinaus beteiligten sich Bürger*innen vom 25. April bis 19. Mai 2024 an einer Online-Umfrage. Auf diese Weise konnten Nutzer*innen, Anrainer*innen und Interessierte ihre Meinungen und Verbesserungsvorschläge zur Verkehrsführung, zum Freizeitangebot, zur vorhandenen Infrastruktur und weiteren Themen äußern und sich in die Umgestaltung des Haus Scheppen und seiner Umgebung einbringen. Die Ergebnisse präsentierte die Verwaltung am 23. Juni 2024, wobei sich erneut die Möglichkeit zu Austausch und Diskussionen bot.
Im Innenhof des Lehnsguts aus dem 17. Jahrhundert thematisierten vier Themeninseln Planungsbereiche wie Verkehr, Lärm, Freizeitgestaltung und Aufenthaltsqualität am Wasser. Untergliedert in "Gesamtübersicht", "Parken und Verkehrsberuhigung", "Aufenthaltsqualität am Wasser" und "Tourismus und Freizeit" luden sie die rund 250 interessierten Bürger*innen zum Austausch mit den anwesenden Planerinnen*Planern von Grün und Gruga, vom Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen sowie von den externen Planungsbüros über den aktuellen Stand ein. Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen und Simone Raskob, Geschäftsbereichsbeauftragte Umwelt, Verkehr und Sport der Stadt Essen, waren vor Ort und erläuterten auf der Bühne das Projekt.
Die künftige Umgestaltung soll etappenweise erfolgen, wobei zunächst mit dem zentralen Bereich rund um die Gastronomie begonnen werden soll. Pkw sollen von der Straße "Pörtingsiepen" zu vorhandenen Parkplätzen abgeleitet werden, wobei am Hardenbergufer Behindertenparkplätze zur Verfügung stehen sollen. Eine freie Durchfahrt soll es dann nur noch für direkte Anlieger*innen geben.
Für alle Motorradfans ist eine Galerie vorgesehen, in der sie ihre Fahrzeuge parken und der Öffentlichkeit präsentieren können. Davor befindet sich dann eine Art Spielstraße, die sich Spaziergänger*innen, Fahrradfahrende, Jogger*innen und Inlineskater*innen teilen sollen. Der gastronomische Bereich soll ebenfalls attraktiver gestaltet und das Areal zur Anlegestelle hin mit Grün abgetrennt werden, um es deutlich für Motorradfahrer*innen abzugrenzen. Das Ufergebiet soll nur Spaziergängerinnen*Spaziergängern und Radfahrenden dienen. Perspektivisch sollen zudem ein Spielplatz errichtet und die Campingplatzfläche um ein Viertel verkleinert werden.
Das Haus Scheppen und sein Umfeld sollen behutsam weiterentwickelt werden – hin zu einem Freizeitraum mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, der auch die Akteurinnen*Akteure vor Ort fördert, also etwa die Gastronomiebetriebe, den Campingplatz und die Hespertalbahn. In Sachen Nachhaltigkeit setzt das Vorhaben unter anderem auf die Anpflanzung wegbegleitender Gehölzbestände, die Entsiegelung bestehender Parkplatzflächen sowie auf Ladestationen für Elektromobilität. Vorhandene industriekulturelle Angebote sollen über ein barrierefreies, digitales Angebot ebenfalls weiter erschlossen werden.
Eine stichprobenartige Umfrage unter den Teilnehmenden zeigte eine deutliche Tendenz zur Zufriedenheit mit den Gesamtüberlegungen und den Teilaspekten. Die weiteren Anregungen wurden von den Planungsbüros aufgenommen und fließen in die Weiterentwicklung und Verfeinerung der Pläne ein. In einem vierten Anrainer-Workshop sollen die angepassten Planungen dann erneut den Anrainerinnen*Anrainern vorgestellt werden. Nach einer anschließenden Aufbereitung der Unterlagen, werden diese den politischen Fachgremien sowie dem Rat zur Entscheidung vorgelegt.
Der Kanaluferpark wird bereits vorhandene Freiraumstrukturen mit ihrem (geplanten) städtebaulichen Umfeld verknüpfen. Als Bindeglied zwischen dem geplanten Wohnquartier "Altenessener Straße / Nordsternstraße" und der Schurenbachhalde schafft der Park eine attraktive Anbindung an Freizeitmöglichkeiten wie den Mountainbiketrail auf der Schurenbachhalde oder den Emscherpark mit seinen geplanten Trendsportanlagen.
Die Basis für dieses Projekt besteht bereits: zwei parallel verlaufende Fuß- und Radwege mit einer dazwischenliegenden Fernwärmeleitung. Der nördliche Weg verläuft mit freiem Blick auf das Wasser unmittelbar entlang des Rhein-Herne-Kanals. Die südlich verlaufende Strecke bietet Einblicke in die industriegeschichtliche Transformation der ehemaligen Zechenbahntrasse.
Der neue Kanaluferpark nutzt diese Potenziale – und baut sie über ein optimiertes Wegenetz zu einem attraktiven Naherholungsgebiet aus, das Mensch wie Natur gerecht wird. Ein durchgängiges Wegesystem soll alle Ebenen und Teile des Kanaluferparks zusammenführen. Fuß- und Radwege werden für eine konfliktarme Nutzung getrennt angeordnet. Größtenteils werden diese parallel geführt, an insgesamt vier Stellen werden sie miteinander vernetzt. Der Ausbau der Wege erfolgt barrierearm. Entlang der neuen Wege werden zwei Plätze mit Aufenthaltsfunktion sowie ein dritter Informations- und Lernort geschaffen. Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten mit Bank- und Picknicktischen bieten zudem Rast und Erholung unter Bäumen.
Die Besonderheit des Kanaluferparks liegt in einer integrierten Nutzung des Gesamtbereiches. An verschiedenen Attraktionspunkten wird ein Park der Wechselspiele geschaffen und ein natur- und industriegeschichtlicher Themenpfad gestaltet. Die industrielle Naturlandschaft soll mit den Leitarten des Ruhrgebietes erlebbar gemacht werden: So lenkt ein Informationspfad über die Kreuzkröte auf eine spielerische und informative Art die Aufmerksamkeit der Besuchenden auf das Vorkommen der geschützten Krötenart. Und in Abschnitten ohne Wege sollen Laichgewässer und Versteckplätze für die Tiere entstehen. Zudem wird parallel zu den Wegen ein Schotterstreifen für die Wanderung der nachaktiven Kreuzkröten freigehalten. Die geplante Bausumme beträgt voraussichtlich 2,5 Millionen Euro, wobei die Stadt Essen Fördermittel in Anspruch nehmen möchte.
Grugapark setzt neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen
Ursprünglich als Botanischer Garten angelegt, entstand der Grugapark Essen 1929 durch eine Erweiterung für die "Große Ruhrländische Gartenbau-Ausstellung". 1965 wurde er für die Bundesgartenschau umgebaut und erweitert.
Seitdem ist der Grugapark 60 Hektar groß. Bis 2029 soll er anlässlich seines 100. Geburtstags modernisiert und weiterentwickelt sowie nachhaltig und zukunftsfähig aufgestellt werden – immer unter Berücksichtigung der Tradition der Gruga. Dafür hat der Rat der Stadt Essen im Mai 2022 das Parkentwicklungskonzept "Begeistert für Grün" beschlossen. Teil davon ist unter anderem der Neubau des Eingangs- und Gastronomiegebäudes, welcher im Rahmen der IGA 2027 als Schaubaustelle für nachhaltiges Bauen präsentiert werden soll.
Am 28. Juni wählte eine Jury im Rahmen eines Preisgerichtes den Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs aus, der am Standort der heutigen Orangerie das größte Bauprojekt des Grugaparks seit Jahrzehnten umsetzen soll. Entsprechend des Entwurfs einer Planergemeinschaft unter Federführung des Stuttgarter Architekturbüros Bez + Kock Architekten, Generalplaner GmbH wird am Eingang Virchowstraße ein neuer Gebäudekomplex entstehen. Dieser soll eine moderne Parkgastronomie, die den heutigen Ansprüchen an Service, Produktqualität, Aufenthaltsqualität und Nachhaltigkeit gerecht wird, ebenso beheimaten wie ein Willkommenscenter, das die Besucher*innen des Parks mit großer Geste begrüßt. Außerdem sollen dort neue Räumlichkeiten für das Umweltbildungszentrum "Schule Natur" entstehen, das damit näher in den Park rückt.
Der Neubau setzt neue Maßstäbe im Sinne des nachhaltigen Bauens – unter anderem mit natürlichen, klimaschonenden Materialien wie Stampflehm und Holz – und fügt sich hervorragend in den Park ein, mit dem es sich über eingebettete Grünstrukturen verzahnt. Das Projekt bietet laut der Einschätzung der Jury gute Voraussetzung für die angestrebte sehr anspruchsvolle Zertifizierung mit dem derzeit höchsten Niveau des nachhaltigen Bauens in Deutschland, dem DGNB-Platin-Standard. Fertiggestellt werden soll es spätestens bis zur Feier des 100-jährigen Bestehens des Grugaparks im Jahr 2029. Die Kosten für das Bauvorhaben wurden zum Zeitpunkt der Wettbewerbsausschreibung mit ca. 15,1 Millionen Euro netto veranschlagt.
Wild City: Eine Zukunft für unsere bunten Wilden
Die "Wild City" will bislang voneinander getrennte Freiräume über eine Biodiversitätsstrategie inhaltlich wie räumlich miteinander verknüpfen und trotz Flächenknappheit grüne Oasen schaffen, insbesondere im Essener Norden. So schafft "Buntes Band Emscherdeiche" Wildwiesenstreifen auf den Deichplateaus und der Wildwiesenpark Schurenbachhalde fördert über zusammenhängende Regiosaatgutflächen die "bunten Wilden". Zudem sollen Miniwälder mit Fokus auf Klimaanpassung, Biodiversität und Aufenthaltsqualität große Wirkung auf kleinem Raum entfalten. Ihre Auswirkungen auf das Stadtklima und die Biodiversität werden wissenschaftlich durch eine Hochschule begleitet. Erste Ergebnisse sollen im Rahmen der IGA 2027 präsentiert werden.
Die Internationale Gartenausstellung 2027 verspricht ein bedeutendes Ereignis zu werden – in Essen und in der gesamten Metropole Ruhr. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, innovative Ideen zu präsentieren und neue Wege für die Integration von Natur in städtische Räume aufzuzeigen. Mit den vielfältigen Maßnahmen und Projekten setzt Essen ein starkes Zeichen für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und Bürger*innen dürfen sich auf eine spannende und zukunftsweisende Ausstellung freuen, die zeigt: Gemeinsam gestalten wir eine grünere, lebenswertere und nachhaltigere Stadt – für uns und die kommenden Generationen.