Erfahrungsbericht von Mariam Hadizadeh zur Studienreise nach Berlin
"Vom 18. bis 22. August 2025 fand das "Seminar der International School for Holocaust Studies und dem Haus der Wannsee-Konferenz" in Berlin statt. Das Seminar wurde von der Hochschule für Polizei und Verwaltung, in Kooperation mit der International School for Holocaust Studies und dem Haus der Wannsee-Konferenz ausgerichtet. Die beiden Dozentinnen, Dr. Sarah Jadwiga Jahn und Prof. Dr. Elisabeth Schilling, organisierten die Reise.
Der erste Seminartag begann mit der Anreise am Vormittag und dem Kennenlernen der Gruppenmitglieder. Themenschwerpunkte des Nachmittags waren die Perspektivenvielfalt der internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Nach einem gemeinsamen Abendessen hielt Leonard Kaminski – der persönliche Referent des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus – einen Vortrag und eröffnete im Anschluss einen Austausch.
Am Dienstag besuchten wir das Haus der Wannsee-Konferenz. Nach einer kurzen Einführung in das Thema "Berufsethik" erfolgte der Besuch der dortigen Ausstellung. Hierbei wurde die Gruppe der Studierenden nach den Berufsgruppen Polizei bzw. Verwaltung aufgeteilt. Nach einer Mittagspause fanden nach gleicher Gruppenaufteilung Workshops mit dem Themenschwerpunkt der Deportation im Holocaust und eine Abschlussrunde statt.
Der Mittwoch startete mit einem Stadtteilrundgang in Berlin Mitte. Im Anschluss besuchten wir das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt. Der Kleinfabrikant Otto Weidt versuchte während des Holocausts seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter vor Verfolgung und Deportation zu schützen. Hieran knüpfte eine Führung in der Oranienburger Synagoge an. Bei einem gemeinsamen Abendessen, mit den Mitgliedern des Vereins Keshet sowie Vertretenden der internationalen sozialistisch-zionistischen Jugendorganisation Hashomer Hatzair und der jüdischen Bildungsinitiative Hillel, fand ein Austausch statt.
Am Donnerstag hörten wir einen Vortrag zum Thema "Erinnerungskultur in Israel", gefolgt von einem Workshop zum Thema "Täterschaft". Der Nachmittag widmete sich einem Workshop zu den Nachwirkungen der Shoa auf die dritte Generation und einem Vortrag zum 7. Oktober in Israel von Uriel Kashi.
Der letzte Seminartag führte uns ins Jüdische Museum Berlin. Nach einer Führung und einer anschließenden Mittagspause fand im 2024 eröffneten Lotte Kaliski Raum des Museums eine resümierende Abschlussrunde statt.
Die Woche bot eine einmalige Gelegenheit tief in die Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens einzutauchen, verschiedene Perspektiven einzunehmen und sich kritisch mit der Erinnerungskultur auseinanderzusetzen. Die Abende verbrachten wir oft in kleinen Gruppen bei Stadtspaziergängen oder Spieleabenden in der Unterkunft.
Die Kombination aus fachlichen Inputs, Workshops, Museumsbesuchen und persönlichen Begegnungen machte das Seminar zu einer bereichernden Erfahrung."