Der am 07.01.1892 im Hotel "Märkischer Hof" gegründete, 2018 aufgelöste Essener Philatelisten-Verein war einer der ältesten deutschen Briefmarkenvereine.
Er war Mitglied im Bund Deutscher Philatelisten und der ArGe Ruhr, der Arbeitsgemeinschaft Ruhr der Briefmarkenfreunde e.V., einem überregionalen Zusammenschluss von Briefmarkenvereinen aus Oberhausen, Bottrop und Essen.
Die hier zu sehenden Sonderumschläge und der Werbestempel sind im Rahmen der vereinseigenen Öffentlichkeitsarbeit zu sehen, die sehr rege betrieben wurde. Der Essener Philatelisten-Verein richtete zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen aus, so zum Beispiel 1922 eine Briefmarkenbörse im Saalbau Essen oder 1932 die Essener-Postwertzeichen-Ausstellung "EPOSTA" sowie den 20. Westdeutschen Philatelistentag im Kaupensaal und bereicherte hierdurch viele Jahre das Kulturleben der Stadt.
Sonderumschläge und Werbestempel des Essener Philatelisten-Vereins
e.V. sowie die zweite Satzung des Vereins vom 30. März 1947.
Signatur: 502
Nr. 1.
Der Verein diente laut Satzung vom 30. März 1947 dem Zweck der Hebung und Verbreitung der Postwertzeichenkunde und der Vertretung der Sammlerinteressen. Als Mittel geeignet erschienen:
1. Regelmäßige Versammlungen mit Vorträgen und Besprechung philatelistischer Fragen,
2. Unterhaltung einer Vereinsbücherei,
3. Anlage und Ausbau einer Fälschungssammlung,
4. Förderung des Tausch- und Kaufverkehrs,
5. Lieferung philatelistischer Zeitschriften als Vereinsorgan an die Mitglieder,
6. Gründung und Förderung von Jugendgruppen,
7. Verwertung des philatelistischen Nachlasses verstorbener Mitglieder durch einen besonderen Ausschuss,
8. Betrieb einer Neuheitenbeschaffungsstelle.
Bis zur letzten Satzung vom 21. Februar 1997 wurde die Aktivitätenliste deutlich verringert: Man konzentrierte sich nunmehr auf die Kernaufgaben durch die Förderung des Sammelns und Tauschens philatelistischen Materials, die Durchführung philatelistischer Veranstaltungen, die Beratung zu Nachlassfragen, Sammlerschutz und Fälschungsbekämpfung. Ersatzlos gestrichen waren die Vereinsbücherei, die Fälschungssammlung, der Betrieb einer Neuheitenbeschaffungsstelle sowie die Lieferung philatelistischer Zeitungen. In der ersten Fassung von 1947 war aber noch ausdrücklich erwähnt: "Politik und Religion sind ausgeschlossen."