HIV ist die Abkürzung für „Human Immunodeficiency Virus“ (menschliches Immunschwäche-Virus). HIV schädigt das Immunsystem, das den Körper vor Krankheitserregern schützten soll.
Wenn die Infektion unbehandelt bleibt, schreitet sie fort. Das Immunsystem wird mit der Zeit schwächer, bis der Körper sich irgendwann - dieser Prozess kann Jahre dauern - nicht mehr gegen Infektionen wehren kann. So können sich Erreger ausbreiten und zu schweren Erkrankungen führen. Erst dann spricht man von Aids (Abkürzung für“ Acquired Immune Deficiency Syndrome“ = erworbenes Immunschwäche-Syndrom).
Nur ein HIV-Test schafft Klarheit darüber, ob man sich mit HIV angesteckt hat.
HIV heute
Gegen HIV gibt es sehr wirkungsvolle Medikamente. Eine erfolgreiche Therapie unterdrückt die Vermehrung des Virus und verhindert, dass Aids ausbricht. Allerdings ist eine HIV-Infektion bis heute nicht heilbar.
Dank der Medikamente können die meisten Menschen mit HIV ein normales Leben führen und im Durchschnitt so lange leben wie Menschen ohne HIV. Aids lässt sich heute fast immer vermeiden und selbst schwere Symptome gehen durch die Behandlung wieder zurück.
Außerdem besteht bei HIV-positiven Menschen, die HIV-Medikamente zuverlässig einnehmen und bei denen seit mindestens 6 Monaten das Virus im Blut nicht mehr nachgewiesen werden kann, fast kein Risiko mehr, dass sie andere anstecken.
Die Medikamente müssen regelmäßig und lebenslang eingenommen werden und können Nebenwirkungen haben.
Übertragung und Schutz
HIV ist relativ schwer übertragbar. Im Alltag besteht keine Ansteckungsgefahr. Zu einer Ansteckung kann es nur kommen, wenn eine ausreichende Menge infektiöser Flüssigkeit (Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Analsekret) in Wunden oder auf Schleimhäute gelangt, meistens bei ungeschütztem Sex oder durch das gemeinsame Benutzen von Spritzen beim Drogenkonsum.
HIV kann auch in der Schwangerschaft, während der Geburt und über die Muttermilch beim Stillen auf das Kind übertragen werden, wenn die Mutter keine HIV-Medikamente einnimmt. Die Übertragung kann durch die Medikamente verhindert werden.
Kondome schützen zuverlässig vor einer Ansteckung mit HIV. Eine zusätzliche Möglichkeit bietet die Präexpositionsprophylaxe (PrEP).