Veranstaltungen in der Alten Synagoge

Ferienspatz / Workshop: "Spaß mit Hebräisch" & Führung durch die Alte Synagoge

Donnerstag, 17.04.2025, 10:00-12:00 Uhr

Der Ferienspatz beginnt mit einer interaktiven Führung durch die Synagoge, bei der die Vielfalt jüdischer Kulturen entdeckt wird. Hierbei liegt der Fokus auf einer erlebnisorientierten Art des Lernens, in der die Kinder viele Gegenstände anfassen und ausprobieren können.
Was macht eine Synagoge zur Synagoge? Wie trägt man eine Kippa? Und wie fühlt sich ein Tallit an?

Nach einer kleinen Pause beginnt der Workshop "Spaß mit Hebräisch".
Die hebräischen Buchstaben sehen ja ganz anders aus! Und schreibt man Hebräisch von rechts nach links? Oder von links nach rechts. Wie sieht euer Name aus, wenn ihr ihn mit hebräischen Buchstaben schreibt? Malt mit uns eure Namen in hebräischer Schrift!

Teilnahme 15 Kinder pro Termin

Mit Anmeldung an: lisa.gloeckner@alte-synagoge.essen.de

Wir bitten darum, zur einfacheren Zuordnung in der Betreffzeile den Titel der Veranstaltung, das Datum und Ihren Namen zu vermerken.

Vernissage: Zweitzeugen-Ausstellung "80 Jahre später - und jetzt?"

Dienstag, 29.04.2025, 18:00-20:00 Uhr, Gebrandenhof Essen, Witteringstr. 85, 45133 Essen

Symposion: "Meine Seele ist voller Harm gegen sie..."Alma Mahler Werfel. Eine andere jüdisch-österreichische Verflechtungsgeschichte

Freitag, 09.05.2025, 14:00-18:00 Uhr und Samstag, 10.05.2025, 10:00-17:00 Uhr

Eintritt frei, Anmeldung unter:
T 0201 88-45218 oder 0201 88-45268
E-Mail: info@alte-synagoge.essen.de

"Ich könnte ohne Juden nicht leben, lebe ja auch dauernd mit ihnen. Aber meine Seele ist so voll Harm gegen sie, dass ich trotzig mich aufbäume - unentwegt", so schrieb Alma Mahler-Werfel - die von jüdischen Menschen gefördert wurde und mit jüdischen Männern verheiratet war.

In diesem öffentlichen Symposion kommen renommierte Judaist*innen, Historiker*innen und Musikwissenschaftler*innen zu Wort, um Alma Mahler-Werfels Denken, Schreiben und Schaffen neu zu kontextualisieren.

Im Anschluss an das Symposion erwartet Sie am Samstag, den 10.05., ab 19 Uhr "Wien, 1901. Ein Zuckerkandl-Salon" (siehe untenstehend).

Freitag, 9. Mai 2025

13:30-14:00 Uhr: get together

14:00-14:15 Uhr: Beginn des Symposiums und Begrüßung: Prof. Peter Gorschlüter und Dr. Diana Matut

14:15-15:15 Uhr: Andrea Winklbauer (Jüdisches Museum Wien): "Ich könnte ohne Juden nicht leben, […] bin oft aber sehr voll Groll gegen sie". Alma Mahler-Werfel und ihr jüdisches Umfeld

15:15-16:00 Uhr: Prof. Armin Eidherr (Universität Salzburg): Das jiddische Wien. Migrantisch-jüdische Kulturen im Wien der Alma Mahler-Werfel

16:00-16:30 Uhr: Kaffeepause

16:30-17:15 Uhr: Prof. Andreas Jacob (Folkwang Universität): "Seit ich Euch das letzte mal geschrieben habe, hat sich die Welt grundlegend verändert". Arnold Schönberg und Alma Mahler-Werfel – von Wien nach Los Angeles

17:15-18:00 Uhr: Prof. Gesa zur Nieden (Universität Greifswald): "And the Bridge is Love". E.B. Ashton als Mitautor von Alma Mahlers Autobiographie im New York der 1950er Jahre

Samstag, 10. Mai 2025

10:00-10:45 Uhr: Dr. Klaus Hödl (Universität Graz):Der kulturell-historische Kontext von Alma Mahler-Werfels Leben

10:45-11:30 Uhr: Dr. Karin Wagner (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) "Wenn Dich drückt der Judenschuh". Blicke in die moderate Wiener Moderne

11:30-11:45 Uhr: Kaffeepause

11:45-12:45 Uhr: Prof. Jörg Rothkamm (Universität Tübingen): Alma Mahlers Korrespondenz mit Walter Gropius. Vorstellung der neu erschienenen Editionen – mit Blick auf Gustav Mahler

12:45-14:00 Uhr: Mittagspause

14:00-14:45 Uhr: Prof. Susana Zapke (MUK, Wien): Alma Mahler und die Wiener intellektuelle Szene der Zwischenkriegszeit

14:45-15:15 Uhr: Marie Apitz, M.A. (Universität Tübingen): Alma Mahler als Rechtsnachfolgerin Gustav Mahlers

15:15-15:45 Uhr: Kaffeepause

15:45-16:30 Uhr Prof. Frank Stern (Universität Wien): "Aus dem Gefühl in die Wirklichkeit zurückfinden": Alma Mahler-Werfel auf der Leinwand

16:30-17.:00 Uhr Weiterdenken: Kurzzusammenfassungen, Ausblicke, offene Themen und Verabschiedung

19:00 Uhr: Wien, 1901. Ein Zuckerkandl-Salon

Wien, 1901. Ein Zuckerkandl-Salon

Samstag, 10.05.2025, 19:00 Uhr

1901 lernte Alma Schindler während einer Abendgesellschaft im Hause Zuckerkandl den österreichisch-jüdischen Komponisten Gustav Mahler kennen. Der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte. Berta Zuckerkandl, Salonnière, Journalistin und Mitbegründerin der Salzburger Festspiele, war eine intellektuelle Naturgewalt und Teil des Who's Who der Wiener Welt. Wir begegnen Berta Zuckerkandl im gediegenen Kontext eines Salonabends - der sich anders entwickelt als geplant.

Wer möchte, darf sich auch gerne dem Anlass entsprechend kleiden.

Mit dem Ensemble Les essences, Schauspielerin Janina Sachau als Berta Zuckerkandl-Szeps und unerwarteten Begegnungen.
Dramaturgische Beratung: Maximilan Löwenstein

Eintritt gegen Spende / Getränkekarte: 10 € (leider nur Barzahlung möglich)

Anmeldung unter:
T 0201 88-45218 oder 0201 88-45268
E-Mail: info@alte-synagoge.essen.de

Einführung in jüdische Kulturen und Religion

Blockseminar mit vier Ganztagsterminen

Im gesellschaftlichen Diskurs und damit auch in der Bildung sind viele Vorstellungen zum „Jüdischsein“ und „Judentum“ präsent, welche manchmal einengend sind oder leider selten mit der Realität in Verbindung stehen. Als älteste noch heute existierende monotheistische Religion entwickelte sich das Judentum über die vergangenen Jahrtausende in eine Vielzahl von Judentümer und Traditionen.

Das viertägige Blockseminar widmet sich der Frage nach den verbindenden Elementen und den Unterschieden der jüdischen Traditionen der Geschichte und Gegenwart hinsichtlich Religion, Kultur und Lebenszyklus.

Beachten Sie bitte, dass diese Einführung sich über alle vier Termine erstreckt und die Plätze begrenzt sind. Bitte melden Sie sich bei Interesse gern unter info@alte-synagoge.essen.de an.

Blockseminar mit Dr. Diana Matut, Leiterin der Alten Synagoge Essen

Zeit: jeweils freitags am 16.05.2025, 6.06.2025, 4.07.2025 und 11.07.2025, jeweils 10-13 Uhr & 14-17 Uhr

Ort: Seminarraum der Alten Synagoge, Edmund-Körner-Platz 1

Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos. Um eine Spende wird gebeten.

Dienstag, 20. Mai 2025, 19:00 Uhr

Dr. Kim Wünschmann: Jüdische Geschichte im Comic - Die Graphic History »Oberbrechen. A German Village Confronts Its Nazi Past«

Eintritt frei

Kartenreservierungen: T 0201 88 - 45218 oder 0201 88 - 45268 oder E-Mail info@alte-synagoge.essen.de

Moderation: Dr. Diana Matut

Alte Synagoge Essen

Das Genre der Geschichtscomics erlebt seit den frühen 2000er Jahren einen wahren Boom. Dabei wächst die Zahl der Werke, in denen jüdische Geschichte graphisch dargestellt wird. In der Auseinandersetzung mit der Shoah, mit Erinnerung und Zeugenschaft erweist sich der Comic als besonders geeignet, um im Spannungsverhältnis zwischen Erlebnis- und Ereignisgeschichte zu vermitteln.

»Oberbrechen« untersucht im Comic-Format die Komplexität der Beziehungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Mitgliedern des gleichnamigen Dorfs in Hessen. Als Graphic History konzipiert, lotet das Buch den Mikrokosmos einer Dorfgesellschaft aus und zeigt, wie die »eigene« Gewaltgeschichte während des Nationalsozialismus verhandelt und wie die Menschen vor Ort mit der allgegenwärtigen und dennoch meist unausgesprochenen Präsenz der Shoah umgingen. Im Zentrum steht dabei die Frage, die sich anhand des Dorfs Oberbrechen paradigmatisch auch für viele andere Orte in Deutschland stellt: Wie wirkte sich die unterschiedliche Beteiligung an anti-jüdischer

Ausgrenzung und damit die unterschiedliche lokale Gewalterfahrung auf die Wiederbegegnungen nach 1945 zwischen Vertriebenen und Gebliebenen sowie ihren Angehörigen aus? Kim Wünschmann spricht in ihrem Vortrag über das historische Forschen im graphischen Medium und das Potenzial des Comics, gerade auch die Ambivalenzen in der jüdisch/nicht-jüdischen Beziehungsgeschichte vor, während und nach der Shoah herauszuarbeiten.

Dr. Kim Wünschmann ist Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg und lehrt an der Universität Hamburg. Ihre Forschungs-schwerpunkte liegen in der deutsch-jüdischen Geschichte, den Holocaust-Studien, der Rechts- und Diplomatiegeschichte sowie der Comic-Forschung. Zu ihren Publikationen zählen: Before Auschwitz:Jewish Prisoners in the Prewar Concentration Camps (Harvard University Press, 2015), ausgezeichnet u.a. mit dem Yad Vashem International Book Prize for Holocaust Research, und Gezeichnete Erinnerung: Zeitzeugenschaft und Geschichte in Comics und Graphic Novels, in: Matthias Bahr et al. (Hg.), Aus der Erinnerung für die Gegenwart leben (Wallstein, 2022).

Freitag, 23. Mai 2025, 14:30 bis 19 Uhr

Manga Zeichenworkshop mit Christina Plaka

kostenlos für Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren

Anmeldung bis 17. Mai: T 0201 88 - 45218 oder 0201 88 - 45268 oder E-Mail info@alte-synagoge.essen.de

Alte Synagoge Essen

Zeichne eine jüdische Geschichte aus Essen im Mangaformat!

Zusammen mit der Profi-Mangaka Christina Plaka lernst Du in vier Stunden alles über das Storytelling, Storyboarding und das Layout eines Mangas und setzt eine Momentaufnahme aus einer jüdischen Biografie zur Zeit des dritten Reiches auf einer Mangaseite in deinem eigenen Stil um. Hierfür solltest Du Dich zur Vorbereitung auf den Workshop für eine bestimmte Szene aus der Biografie entscheiden.

Von 14:30 bis 16:30 Uhr findet der theoretische Teil des Workshops und das Ausarbeiten des Storyboards statt, und nach 30 Minuten Pause geht es bis 19:00 Uhr mit der Ausarbeitung der Originalseite weiter. Die fertigen Seiten aus dem Workshop werden anschließend ausgestellt.

Und so stellt Christina Plaka sich selber vor:

Ich bin Chris, Manga Expertin und Profi-Mangaka seit 2002! Ich habe über zehn Mangabücher und eine Vielzahl an Kurzgeschichten für Verlage, Magazine und viele weitere Herausgeber gezeichnet. Außerdem habe ich nach meinem Studium der Japanologie als einzige Europäerin den weltweit ersten Manga Master Studiengang in Japan absolviert.

Mehr auf ihrer Seite: www.iammangaka.com

Samstag, 24. Mai 2025, 13 bis 17:30 Uhr

Manga-Workshop: Charakter-Inszenierung im Manga anhand einer jüdischen Biografie

kostenlos für Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren

Anmeldung bis 17. Mai: T 0201 88 - 45218 oder 0201 88 - 45268 oder E-Mail info@alte-synagoge.essen.de

Alte Synagoge Essen

In diesem Mangaworkshop mit Schwerpunkt auf Character-Building und Storytelling werden wir, anhand einer jüdischen Biografie als Vorlage, eine der Schlüsselfiguren ausarbeiten und auf einer Manga-Seite in Szene setzen.

Ziel ist es, in Abschnitt 1 des Workshops ein Character Design mit Wiedererkennungswert zu erschaffen. Neben der Ausarbeitung und Gestaltung des Charakters werden wir uns auch mit interessanten Stilelementen befassen, mit denen man Geschichten in Form eines Manga-Comics erzählen kann.

Angeleitet wird der Workshop von Sarah Wolter, alias Universaria Art, die sich so vorstellt:

Ich bin Sarah Wolter, eine aufstrebende freiberufliche Illustratorin in Vollzeit. Im Internet und auf Messen finden Sie mich unter dem Künstlernamen Universaria Art. Für mich ist Kunst und das Zeichnen eine Passion, die mich schon mein ganzes Leben lang begleitet. Im Selbst-Studium entwickle und bilde ich mich stetig weiter, da es mir wichtig ist meinen Kundinnen/Kunden fortlaufend die bestmögliche Qualität bieten zu können.

https://illustratoren-organisation.de/portfolio/universaria-art/

Dienstag, 27. Mai 2025, 19:30 Uhr

Lena Gorelik: Vier Frauen auf dem Fahrrad mit Zeichnungen von Barbara Yelin

Eintritt 15 €, ermäßigt 8 €

Kartenreservierungen: info@buchhandlung-proust.de

Alte Synagoge

Ich bin in Israel nie Fahrrad gefahren, obwohl ich da relativ lange gelebt habe. Was ist relativ lang? Lang genug, um dort Fahrrad zu fahren, um sich eins anzuschaffen, es hätte sich aus zeitlicher Sicht gelohnt. Das fällt mir erst jetzt auf, wenn ich Fahrrad zu denken versuche, weil ich versprochen habe, über das Fahrradfahren zu schreiben, aber immer nur Israel und Palästina, immer nur Krieg denken kann.

So beginnt die Geschichte von Lena Gorelik. Brilliant und in aller Kürze verbindet die Autorin Vergangenheit und Gegenwart und erschafft eine Sicht auf derzeitige Brennpunkte anhand roter, grüner und weißer Fahrräder. Sie zeigt, wie die Welt zwischen die Worte kriecht. Die Graphikerin Barbara Yelin wird vor Ort Zeichnungen zu der Geschichte anfertigen.

Ich erzähle mit Bildern. Mein Medium ist der Comic; er birgt unzählige Möglichkeiten der vielschichtigen Verflechtung von Zeichnung, Dialog, Erzähltext und dem magischen Rhythmus der Panels. Mein Zeichenstift ist das Werkzeug und die entstehende Skizze die Landkarte, um Fragen zu entdecken, Leerstellen zu erforschen und Geschichten aufzuspüren.

Lena Gorelik und Barbara Yelin werden sich im Anschluss unterhalten. Über Literatur und Zeichnungen, über Erinnerungen in schwierigen Zeiten, über die Dringlichkeit, weiter im Gespräch zu bleiben.

Lena Gorelik, 1981 in St. Petersburg geboren, kam 1992 mit ihrer Familie als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Sie veröffentlicht sowohl belletristische als auch wissenschaftliche Texte. Ihr Roman Hochzeit in Jerusalem (2007) war für den Deutschen Buchpreis nominiert, der hochgelobte Roman Mehr Schwarz als Lila (2017) für den Deutschen Jugendbuchpreis. In ihrem 2021 erschienenen autobiografischen Roman Wer wir sind thematisiert Gorelik ihre Emigration. Regelmäßig schreibt Lena Gorelik Beiträge zu gesellschaftlichen Themen, u.a. für die Süddeutsche Zeitung oder Die Zeit.

Barbara Yelin zählt zu den bekanntesten deutschen Comic-KünstlerInnen: Ihr vielfach ausgezeichnetes Gesamtwerk umfasst Graphic Novels, Web-Comics, Comic-Strips, Illustra-tionen für Tageszeitungen, Magazine sowie Kinderbücher. Ihre Werke werden regelmäßig in Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausge- zeichnet, zuletzt mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher für ihre Graphic Novel Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung, die Preisverleihung fand in der Alten Synagoge in Essen statt.

Sommerfest Alte Synagoge

Donnerstag, 26.06.2025, 14:00 - 21:00 Uhr

Wir feiern den Sommer an der Synagoge mit unseren Nachbarn und Freunden. Wir laden ein zu Musik, Workshops, Kino, Getränken und Essen. Eine Reihe von spannenden Formaten erwartet Sie. Gemeinsam mit dem Freundeskreis der Alten Synagoge, laden wir ein zu einem bunten und vielfältigen Nachmittag.

Programmpunkte:

  • Workshop wir backen Challa
  • Open Doors: Verschiedene Akteure und Nachbarn mit Workshopangeboten
  • Eröffnung der Ausstellung »Library of Lost Books« in Kooperation mit dem Landesverband Jüdischer Gemeinden und dem Leo-Baeck Institute
  • Kurzfilmkino
  • Vortrag: Jüdisch und Queer – (k)ein Widerspruch mit Rosa Jellinek (Keshet Deutschland, Berlin)
  • Konzert DOBRANOTCH


Vernissage und Vortrag: Library of Lost Books Pop-Up-Ausstellung in der Alten Synagoge Essen im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr 2025

Donnerstag, 26.06.2025, 15:00 Uhr

Die Library of Lost Books ist ein interaktives Bildungsangebot zur Erinnerung der Opfer des Nationalsozialismus. Es wurde von den Leo Baeck Instituten in Jerusalem und London ins Leben gerufen. Das Projekt erzählt die Geschichte einer renommierten deutsch-jüdischen Institution, der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums (1872-1942), welche dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen ist. Im Zentrum des Geschehens stehen zum einen die Mitarbeiter*innen und Studierenden der Hochschule, an der nicht nur liberale Rabbiner ausgebildet wurden: die Hochschule war auch eine führende Forschungseinrichtung im Bereich jüdischer Geschichte und Kultur. Die Hochschule war ein Ort regen Austausches und Heimat einer vielschichtigen Gemeinschaft. Viele berühmte Vertreter des deutschsprachigen Judentums sind mit der Institution verbunden, wie z.B. Leo Baeck und Regina Jonas, die ersten Rabbinerin der Welt. Auch der Autor Franz Kafka konnte im Lesesaal angetroffen werden.

Zudem beherbergte die Hochschule eine Bibliothek mit ca. 60 000 Büchern. Diese wurde 1942 von den Nationalsozialisten geschlossen und geraubt.

In unserer Pop-Up Ausstellung in der Alten Synagoge Essen können Sie sich einen Überblick zur Geschichte der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums verschaffen und lernen, was es braucht selbst ein Buchdetektiv zu werden um im Hier und Heute etwas gegen ein Verbrechen des Nationalsozialismus zu tun!

Das Projekt verfolgt einen citizen science Ansatz und lädt dazu ein, sich als ‘Buchdetektiv’ an einem globalen Forschungsprojekt zu beteiligen. In letzterem wird das ambitionierte Ziel verfolgt, die heutigen Standorte und Wege der Bücher aus dem von den Nazis geraubten Bestand auf einer digitalen Weltkarte sichtbar zu machen. Da es keine Nachfolgeinstitution der Hochschule gibt, wurden Teile der Bibliothek, welche nach 1945 von den Alliierten u.a. im Ghetto Theresienstadt sichergestellt werden konnten, an jüdische Institutionen auf der ganzen Welt verteilt. Viele Bände gelten als verschollen. Das Projekt lädt Freiwillige dazu ein, sich aktiv an unserer globalen Suche in Bibliotheken, Archiven, Antiquariaten, etc. zu beteiligen.

Dr. Irene Aue-Ben-David, die Direktorin des Leo Baeck Instituts Jerusalem wird am 26.6.2025 um 15 Uhr einen Vortrag über das Projekt halten und Wege aufzeigen, wie Sie Teil einer globalen Gemeinschaft von Buchdetektiven werden können!

Die Library of Lost Books ist ein Projekt der folgenden Institutionen:
Leo Baeck Institut Jerusalem
Leo Baeck Institut London
Freunde und Förderer des Leo Baeck Instituts e.V. (FuF)

www.libraryoflostbooks.com

Die Pop-Up Ausstellung in der Alten Synagoge zu Essen wird von Kinga S. Bloch (Queen Mary University of London) kuratiert.

Die Library of Lost Books ist ein Projekt der Bildungsagenda NS-Unrecht gefördert durch die EVZ und das Bundesministerium der Finanzen von 2023-2025.

Die Ausstellung wurde produziert auf Initiative der Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr 2025 und exklusiv für den Standort Alte Synagoge – Haus jüdischer Kultur Essen. Die Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr sind ein Projekt des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein K.d.ö.R. und werden gefördert von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR).

Konzert: Dobranotch

Donnerstag , 26.06.2025, 19:30 Uhr

Dobranotch ist eine international anerkannte Weltmusikband, die ursprünglich aus Sankt Peterburg, Russland, stammt. Seit mehr als 25 Jahren sind sie eine führende Stimme des Klezmer-Revivals. Sie mischen Klezmer (osteuropäisch-jüdische), Balkan-, russische, Roma-, nahöstliche, ukrainische und kaukasische traditionelle Musik, wobei sie auch moderne Stile und Rhythmen verwenden, aber den akustischen Klang eines traditionellen Klezmer-Hochzeitsorchesters beibehalten.

Alte Synagoge wird FrauenOrt NRW

Eröffnung: 19.10.2025

Mit dem Projekt FrauenOrte NRW würdigt der FrauenRat NRW e.V. bis Ende 2025 an 52 Orten 57 Frauenpersönlichkeiten aus über 1000 Jahren und allen Ecken des (heutigen) Bundeslandes.

Sie waren Pädagoginnen und Politikerinnen, Müllerinnen und Malerinnen, Widerstandskämpferinnen und Wissenschaftlerinnen, Kirchenfrauen und Kriegsreporterinnen.

Infotafeln machen ihre (Frauen)Geschichte sichtbar und würdigen ihre Errungenschaften.

Die Eröffnung des FrauenOrtes Alte Synagoge Essen findet am 19.10.2025 statt. Gewürdigt wird Dore Jacobs.

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