Wie kann der Verkehrsraum gerechter zugunsten des Umweltverbundes aus Bus und Bahn, Fahrrad und Fußverkehr aufgeteilt werden? Wo besteht der Bedarf nach Fahrradstellplätzen und weiteren Mobilitätsoptionen wie Bike-Sharing oder Car-Sharing? Das erprobt das Projekt „Be-MoVe“ mit fünf Fahrradplattformen der holländischen Firma Fietsvlonder (Fahrradflunder). Mit den beweglichen Fahrradplattformen kann gezielt der Bedarf an Fahrradstellplätzen anstelle von Autoparkplätzen an verschiedensten Standorten im Stadtgebiet getestet werden.
Dafür entstehen in Zusammenarbeit mit der Ruhrbahn, Stadtmobil, metropolradruhr und Tier an den Standorten der Fahrradplattformen sogenannte Mobilpunkte. An einem Mobilpunkt gibt es neben den Fahrradabstellmöglichkeiten auch Sharing-Angebote, wie Leihräder von metropolradruhr und E-Scooter von Tier.
In der ersten Erprobungsphase (Oktober 2022-September 2023) standen die Fahrradplattformen an fünf Standorten in den Stadtteilen Holsterhausen und Innenstadt. Nun werden die Fahrradplattformen und das Konzept der Mobilpunkte an neuen Standorten im Essener Stadtgebiet erprobt. Ab dem 27. September 2023 stehen die Fahrradplattformen auf fünf neuen Standorten in vier Stadtteilen in Essen. Auf jeder Fahrradplattform befinden sich vier Anlehnbügel, die Platz für bis zu acht Fahrräder bieten. So entstehen insgesamt 40 neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Zusätzlich werden die Standorte als Mobilpunkte mit Leihrädern und E-Scootern ausgestattet.
Die Fahrradplattformen stehen an folgenden neuen Standorten:
- im Südviertel in der Brunnenstraße (im Bereich der Hausnummer) 55
- in Frohnhausen in der Dahnstraße 2 und Berliner Straße 87 (Ecke Kölner Str.)
- in Rüttenscheid in der Witteringstraße 64 (Ecke Von-Schmoller-Str)
- in Holsterhausen an den Cranachhöfen (im Bereich Holsterhauser Platz 3)
Die Testphase der neuen Standorte im Essener Stadtgebiet läuft zehn Monate. In der Zeit kann dort kein Auto parken. Das Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung der Universität Duisburg-Essen (imobis) wird während der Testphase die Nutzung der Fahrradplattformen evaluieren. Werden die Standorte gut angenommen, sollen diese durch fest eingebaute Fahrradbügel ersetzt werden. Wird ein Standort nicht gut angenommen, soll die Fahrradplattform wieder entfernt werden. In beiden Fällen ist vorgesehen, die Fahrradplattform dann an einen anderen Standort zu versetzen, um dort den Bedarf und die Akzeptanz zu testen. Die Fahrradplattformen wurden aus Landesmitteln der Billigkeitsrichtlinie für kommunale Klimaschutzinvestitionen beschafft.