Der Schutz vor Hitze und Überhitzung spielt bereits seit Jahren eine große Rolle für die Stadt Essen. Ob mit dem Modellvorhaben "Urbane Strategien zum Klimawandel" und dem daraus resultierenden Strategie- und Maßnahmenkonzept "Stadt begegnet Klimawandel". Die vorgeschlagenen Strategien fließen im Rahmen von Umweltprüfungen, bei Plan- und Bauvorhaben oder auch bei Frei- und Verkehrsflächenplanungen ein, oder auch bei städtebaulichen Entwicklungen, bei denen das Thema Hitze immer wichtiger wird.
Die Karte der Hitzebetroffenheit in Essen weist Problemgebiete der Hitzebelastung im gesamten Stadtgebiet aus. Bei städtischen Bauprojekten wird nach den Leitlinien "Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen" (BNB) gebaut. Beispiele dafür sind die Neubauten der Gesamtschule Altenessen-Süd, des Gymnasiums Essen Nord-Ost und der städtischen Gesamtschule Bockmühle. Im Zuge der Bauleitplanung werden ebenfalls Klimaanpassungsmaßnahmen umgesetzt, die sich positiv auf das Bioklima auswirken. Hierzu zählen unter anderem die Umsetzung von Dachbegrünungen, Tiefgaragenbegrünungen, Ausschluss von Schottergärten sowie Festsetzungen von Grünflächen. Das Gesundheitsamt vergibt zudem bei Bauanträgen Auflagen und Empfehlungen zum Hitzeschutz. Auch an Kindergärten und Kitas, an Schulen, Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern ist die Stadt Essen bei hohen Hitzebelastungen beratend tätig.
Seit April 2022 liegt der Katastrophenschutzbedarfsplan der Stadt Essen vor, der Hitze als Szenario thematisiert. Die Leitstelle Feuerwehr erhält Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für NRW und die Stadt Essen und entscheidet auf der Basis, ob die WarnApp NINA aktiviert wird.
Im Oktober 2022 hat der Rat der Stadt Essen beschlossen, ein Umsetzungskonzept für die Sicherstellung einer kostenlosen und öffentlich zugänglichen Trinkwasserversorgung zu erarbeiten.
Im Bewusstsein der besonders im Ballungsraum auftretenden Hitzeproblematik plant die Verwaltung außerdem die Teilnahme an der Erstellung eines Regionalen Hitzeaktionsplanes.