Es gibt viele gute Gründe, auf die Wahl von Lebensmitteln zu achten. Wir alle nehmen jeden Tag Nahrung zu uns, deren Erzeugung unsere gemeinsamen Ressourcen in sehr unterschiedlichem Umfang beansprucht. Durch Konsumentscheidungen im Lebensmittelbereich wird so täglich Einfluss nicht nur auf die persönliche Gesundheit, sondern auch auf die Umwelt, das Klima und die globale Gerechtigkeit genommen.
Angesichts dessen haben die Grüne Hauptstadt Agentur der Stadt Essen, der Ernährungsrat Essen e.V. und die Initiative Transition Town - Essen im Wandel gemeinsam eine Neuauflage des Lebensmittelführers für die Stadt Essen erarbeitet.
Dieser löst den bisherigen Lebensmittelführer aus dem Jahr 2017 ab und soll ein Grundlagenwissen über eine gesunde und nachhaltige Ernährung vermitteln. Zusätzlich bietet der Lebensmittelführer praktische Hinweise zur saisonalen Beschaffung von ökologisch und regional produzierten Lebensmitteln, denn gesunde Lebensmittel sollen für alle verfügbar und bezahlbar sein!
Kriterien des neuen Lebensmittelführers
Die fünf Hauptkriterien für die Auswahl der Anbietenden und ihrer Produkte im aktualisierten Lebensmittelführer sind:
- Die Lebensmittel und Zutaten stammen aus kontrolliert biologischem Anbau unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Verarbeitung
- Regionale Produkte haben Vorrang vor nicht regionalen Produkten
- Saisonales Obst und Gemüse hat Vorrang vor Treibhaus-, Lager- oder "Transport"-Gut
- "Handwerkliche" Herstellung hat Vorrang vor industrieller Verarbeitung
- Fair gehandelte Produkte haben Vorrang bei Produkten des Weltmarkts
Beteiligte Akteurinnen*Akteure
Die Initiative Transition Town – Essen im Wandel setzt sich angesichts des vorherrschenden, wachstumsbasierten Wirtschaftssystems, der Ressourcenverknappung und dem Klimawandel für das gemeinschaftliche Handeln vor Ort und einen sorgsamen Umgang mit allen natürlichen Ressourcen sowie die Stärkung der lokalen Wirtschaft ein. Unter anderem engagieren sich die Mitglieder der Initiative in Gemeinschaftsgärten, in Repaircafés und in der Gruppe "Zero Waste – kein Müll".
Im eingetragenen Verein (e.V.) Ernährungsrat Essen haben sich Essener Bürger*innen, Initiativen und Unternehmen zusammengeschlossen. Gemeinsam möchten sie ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Ernährungssystem in der Stadt fördern.
Die Stadt Essen hat sich im Zuge der Essener Nachhaltigkeitsstrategie und dem Aktionsplan für Klima und Energie (Sustainable Energy and Climate Action Plan, kurz SECAP) ambitionierte Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele gesetzt. In diesem Zuge engagiert sich die Grüne Hauptstadt Agentur auch im Bereich Ernährung gemeinsam mit lokalen Kooperationspartnerinnen*Kooperationspartnern für Klimaschutz und eine Nachhaltige Entwicklung.